BSI warnt Diese Gefahr geht von Billig-Mobilgeräten aus

Bonn · Bei günstigen Smartphones und Tablets sollten Verbraucher vorsichtig sein. Einige würden mit Schadsoftware ausgeliefert, warnen Behörden.

 Vor allem auf Online-Marktplätzen werden Smartphones aus Fernost angeboten. Schädliche Software könne zu leicht auf diese Geräte gelangen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Vor allem auf Online-Marktplätzen werden Smartphones aus Fernost angeboten. Schädliche Software könne zu leicht auf diese Geräte gelangen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Auf billigen ­Smartphones und Tablet-Computern könne schädliche Software stecken, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Eine Gefahr geht laut Behörde von drei bestimmten Mobilgeräten aus: dem Tablet-Computer Eagle 804 der polnischen Elektronikfirma Krüger & Matz sowie den Smartphones Ulefone S8 Pro und Blackview A10, beide von chinesischen Herstellern.

Auf dem Eagle 804 sei eine vorinstallierte Schadsoftware gefunden worden, die mit einem Server Kontakt aufnehme. Von dort könne das Programm weitere Schadsoftware wie Trojaner auf das Gerät laden, erklärt das BSI. Die Smartphones Ulefone S8 Pro und Blackview A10 hat das BSI ebenfalls unter die Lupe genommen. Die neuesten Versionen der Geräte enthielten keine Schadsoftware, teilt die Behörde mit. Auf den Internetseiten der Hersteller könnten Nutzer jedoch veraltete Versionen der Firmware herunterladen. In diesen älteren Programmversionen sei die Schadsoftware noch enthalten. Deshalb geht die Behörde davon aus, dass Geräte, die mit diesem früheren Betriebssystem ausgeliefert wurden, ebenfalls betroffen sind.

Laut BSI bauen täglich mehr als 20 000 unterschiedliche deutsche IP-Adressen eine Verbindung mit dem Schadsoftware-Server auf. Daher geht die Behörde davon aus, dass in Deutschland derzeit eine nicht unerhebliche Zahl an Geräten mit diesem schädlichen Programm infiziert ist. Die Mobilfunkanbieter seien informiert worden und sollten die Warnung an ihre Kunden weitergeben. Wer eines der Geräte besitze, könne das gefährliche Programm nicht entfernen, sagt das BSI, da dieses zu tief im Betriebssystem verankert sei. Auch Antivirenprogramme könnten die Software möglicherweise nicht erkennen. Die Behörde rät Anwendern, die genannten Geräte nicht mehr zu nutzen und den Verkäufer zu bitten, das Gerät zurückzunehmen.

Die Hersteller der Mobilgeräte hat das BSI laut eigenen Angaben ebenfalls informiert und sie aufgefordert, die eigenen Geräte wieder sicher zu machen. Aber auch die Händler sieht die Behörde in der Verantwortung. Sie müssten dafür Sorge tragen, dass solche Geräte gar nicht erst auf den Markt kämen. Der Online-Versandhändler Amazon habe reagiert, erklärt das BSI, und habe versichert, die beiden Smartphones und den Tablet-Computer aus seinem Sortiment genommen zu haben.

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