Auf der sicheren Seite

Berlin · Wer hat auf dem Computer keine wichtigen Daten, egal ob privater oder beruflicher Natur? Deshalb ist eine regelmäßige Sicherung der Dateien unabdingbar. Ohne Backup steht man im Ernstfall mit leeren Händen da.

 Bei Festplatten besteht die Gefahr, dass der Schreib- und Lesearm die Speicherscheibe berührt. Dann gehen die Daten verloren. Auch Schadsoftware bedroht die Daten auf dem heimischen PC. Eine Sicherheitskopie ist daher ratsam. Foto: Gabbert/dpa

Bei Festplatten besteht die Gefahr, dass der Schreib- und Lesearm die Speicherscheibe berührt. Dann gehen die Daten verloren. Auch Schadsoftware bedroht die Daten auf dem heimischen PC. Eine Sicherheitskopie ist daher ratsam. Foto: Gabbert/dpa

Foto: Gabbert/dpa

Die Festplatte des Rechners gibt plötzlich den Geist auf. Oder Schadsoftware befällt den PC und löscht oder verschlüsselt alle Daten unwiederbringlich. Dann erst erkennen viele den Wert sogenannter Backups , auch Sicherheitskopien genannt. Idealerweise werden die Daten getrennt vom Betriebssystem auf einem eigenen Speicherplatz abgelegt. So kann man System und Daten getrennt sichern und auch wiederherstellen. Denn nicht nur eine Daten-, sondern auch eine Systemsicherung kann sinnvoll sein. Das erspart Nutzern nach einem Festplattendefekt im Zweifel die Neuinstallation sämtlicher Programme.

Der kürzeste Weg zur Sicherung führt über die Betriebssysteme, die entsprechende Programme mitbringen. "Beim Mac macht es keinen Sinn, eine andere Software zu verwenden", sagt Mike Belschner vom IT-Portal Netzwelt.de. "Und auch bei Windows reichen die Bordmittel eigentlich aus." Teils einfacher oder übersichtlicher als die Windowslösungen können aber spezialisierte Backup-Programme sein, die noch nicht einmal etwas kosten müssen, etwa Cobian Backup, Paragon Backup & Recovery 14 Free Edition, Areca Backup oder Aomei Backupper Standard.

Zwei Arten der Sicherung

Die meisten Programme bieten zwei verschiedene Sicherungsarten: inkrementell oder differenziell. Beide machen zuerst ein Voll-Backup. Bei der inkrementellen Sicherung werden dann nur die Änderungen im Vergleich zum Voll-Backup oder zur letzten inkrementellen Sicherung gespeichert. Das geht schneller und spart Speicherplatz im Vergleich zum differenziellen Backup, das immer alle Änderungen im Vergleich zum letzten Voll-Backup speichert, dafür aber etwas sicherer ist.

Aber wohin mit den gesicherten Daten? Für laufende und häufige Aktualisierungen ist eine zweite Festplatte sinnvoll, entweder im PC oder auch extern. Wichtig ist eine physische zweite Festplatte. Die kann auch in einem NAS sein, was für Network Attached Storage steht, also Netzwerkspeicher.

Dass Netzwerke aber nicht nur Vorteile haben, zeigt etwa der Verschlüsselungstrojaner Locky, der nicht nur lokal wütet, sondern sich übers Netzwerk verbreitet und Daten auf allen angeschlossenen Rechnern verschlüsselt - und dazu können eben auch Sicherungsdateien auf der zweiten Festplatte im Rechner oder auf dem NAS gehören. Da hilft es, dass die Platte nur sporadisch zur Datensicherung angeschlossen wird.

Nicht so bequem wie eine Festplatte, aber auch sehr sicher ist die Datensicherung auf DVDs. Die eignen sich nicht so sehr für tägliche Sicherheitskopien, aber zum Beispiel für so persönliche Schätze wie Familienfotos, erklärt Mike Belschner. "Dabei sollte man dann nicht zu den billigsten Scheiben greifen, sondern darauf achten, dass sie besonders lange haltbar sind."

Online-Speicherdienste

Wer von beliebigen Orten aus auf seine Daten zugreifen möchte oder noch eine zusätzliche Sicherheitskopie anstrebt, kann auf Online-Speicherdienste zurückgreifen. Ein Problem dabei kann die oft nur langsame Hochlade-Geschwindigkeit vieler Internetanschlüsse sein, sagt Markus Mandau. Datenschutz ist ein anderes Problem. Deshalb sollten Nutzer Daten, die sie auf Onlinespeicher hochladen, stets verschlüsseln, etwa mit der kostenlosen Software Boxcryptor.

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