Wichtige Entscheidungen vor dem Kauf Auf den richtigen Router kommt es an

Berlin/Bonn · Das Gerät, das Smartphones und Computer mit dem Internet verbindet, nimmt eine zentrale Stelle im Heimnetzwerk ein.

 Über welche Anschlüsse ein Router verfügt, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

Über welche Anschlüsse ein Router verfügt, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

In den meisten deutschen Haushalten steht mittlerweile ein Router. Er stellt die Verbindung zum Internet her und vernetzt Geräte im Heimnetzwerk. Wer einen neuen Router anschaffen will, muss einige Punkte beachten.

Grundsätzlich brauchen Nutzer für den Zugang zum Internet eigentlich nur ein Modem. Das stellt entweder über das Telefonnetz, das Fernsehkabel oder per Funk die Verbindung her. Ein Router wird nur benötigt, wenn mehr als nur ein einzelner Computer angeschlossen werden sollen. Er verteilt die Daten an angeschlossene Geräte wie etwa Smartphones oder andere Computer, vernetzt diese aber zusätzlich auch untereinander.

Zunächst müssen Nutzer entscheiden, ob sie einen Router kaufen oder mieten wollen. Mietgeräte vom Anbieter sind bereits voreingestellt und funktionieren im Optimalfall sofort. Besonders für technisch weniger versierte Nutzer sei das eine gute Wahl, rät das Telekommunikationsportal teltarif.de. Wer beim Anbieter mietet, erhält im Schadensfall außerdem meist kostenlos ein neues Gerät zugeschickt.

Manche Anbieter haben auch eigene Router zum Kaufen im Portfolio. Allerdings bringen die vom Anbieter mitgelieferten Geräte nicht immer die gewünschte Leistung. Zum reinen Internetsurfen reichten sie in der Regel aus, wer aber einen größeren Funktionsumfang wünsche, für den lohne sich der Kauf eines eigenen Drittanbieter-Routers, rät die Stiftung Warentest. Die Anbieter werben natürlich meist für ihre eigenen Geräte. Grundsätzlich hätten Verbraucher aber die Wahl, sagt ein Sprecher der Bundesnetzagentur.

Seit August 2016 gilt auch im Kabelnetz die Routerfreiheit. Anbieter müssen auf Anfrage die nötigen Zugangsdaten herausgeben. Tatsächlich funktionierten Kabelrouter von Drittanbietern aber nicht immer einwandfrei, erklärt Alexander Kuch von teltarif.de. Oft komme es zu Problemen beim Internet oder Telefon. Er empfiehlt Kabelkunden, lieber auf ein Gerät vom Dienstanbieter zurückzugreifen.

Sonderlich groß ist das Angebot an Kabelroutern ohnehin noch nicht, hat die Stiftung Warentest ermittelt. DSL-Kunden finden hier ein deutlich breitere Palette vor. Nutzer müssen sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wofür sie den Router später verwenden wollen. Nicht jedes Gerät hat etwa ein Modem eingebaut und kann alleine die Verbindung zum Internet herstellen. Für viele kann auch ein Gastzugang nützlich sein. Mit dieser Funktion können Gäste WLAN nutzen, ohne Zugriff auf die privaten Bereiche des Netzwerks zu erhalten.

Auch beim Telefonieren gibt es Punkte, auf die Nutzer beim Kauf eines Routers achten sollten. Da über kurz oder lang alle Anschlüsse auf den digitalen internetbasierten Standard Voice over IP (VoIP) umgestellt werden, braucht man mittlerweile für die Festnetz-Telefonie Router, die diesen Standard unterstützen. Manche Router unterstützen auch schnurlose digitale Telefone. Das Telefon kann dann ohne zusätzliche Basisstation direkt an den Router angeschlossen werden.

Wer bereits einen funktionierenden Router oder ein Modem besitze und nur moderne Funktionen wie schnelleres WLAN nachrüsten wolle, habe auch eine andere Möglichkeit, sagt Alexander Kuch. Der neue Router lässt sich in den meisten Fällen einfach per Netzwerkkabel an das vorhandene Gerät anschließen und im reinen Routerbetrieb nutzen. Dann kommen auch Geräte ohne eigenes Modem oder ohne Telefoniefunktion infrage – falls das vorhandene Gerät diese Funktionen besitzt. Bei Kabelanschlüssen lassen sich so aber nur zum Beispiel WLAN oder Medienserverdienste nachrüsten. Das Telefon muss weiterhin am Kabelrouter angeschlossen werden.

Auf diese Weise können dann auch Kabelkunden theoretisch jeden Router an ihrem Kabelanschluss betreiben – selbst Modelle die eigentlich für DSL gedacht sind. Dann kommt das Internetsignal zwar noch über das alte Kabelmodem ins Haus, wird aber vom modernen Router verteilt.

(dpa)
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