Augmented Reality beim Möbelkauf Auch Sofa und Küche kommen künftig aus dem Netz

Köln/Berlin · Immer mehr Händler bieten Smartphone-Apps an, die ein Foto ihrer Möbelstücke ins reale Zimmer projizieren können.

 3-D-Apps projizieren per Kamerabild Möbel in die eigene Wohnung.

3-D-Apps projizieren per Kamerabild Möbel in die eigene Wohnung.

Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

() Im Möbelhaus wirkte die Sofalandschaft perfekt, doch zu Hause kommt die böse Überraschung: Die Sitzmöbel passen einfach nicht zum Rest des Wohnzimmers. Das ist vor allem ein Problem beim Online-Shopping. „Noch ist der Anteil des Internet-Umsatzes an Möbeln und Küchen mit acht Prozent recht überschaubar“, sagt Thomas Grothkopp vom Handelsverband Möbel und Küchen in Köln.

Nun setzen immer mehr Möbelhersteller und -händler auf Augmented Reality (AR), „erweitere Realität“. Der Kunde lädt sich dazu eine App auf sein Smartphone oder Tablet. Die Kamera der Geräte gibt darin das Zimmer auf dem Display wieder, zum Beispiel das schon voll eingerichtete Wohnzimmer, in dem später ein neues Sofa stehen soll. Mit Hilfe der App lassen sich Angebote der Firmen als virtuelle Abbildung auf dem Bildschirm direkt in die häusliche Umgebung einfügen. So könne der Nutzer sehen, ob die Möbel zu wuchtig oder zu dezent wirken und ob Form und Farbe mit der Einrichtung harmonieren.

Obwohl der Möbelhandel lange als Nachzügler in Sachen Online-Vermarktung galt, setzt er inzwischen immer mehr auf solche Lösungen. So hat der Branchenriese Ikea etwa eine entsprechende Anwendung, die viele Produkte dreidimensional und maßstabsgetreu darstellt. Aber auch immer mehr kleinere Unternehmen greifen auf die Entwicklung eigener entsprechender Apps zurück, darunter etwa Kare oder Tylko.

„Augmented Reality ist eine hilfreiche Funktion, sie ersetzt aber nicht den Besuch in einem Möbelhaus“, meint Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Die Kombination von stationärem Möbelhandel und virtueller Realität habe aus ihrer Sicht allerdings durchaus Potenzial. In der Küchenplanung seien 3-D-Programme bereits gang und gäbe. Dort habe man es allerdings meist mit leeren Räumen zu tun, in die eine neue Küche eingepasst werden soll.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort