Antiviren-Apps für Android

Berlin · Wenn es um Sicherheit geht, haben Android-Geräte oft das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz mit iOS-Betriebssystemen. Antiviren-Apps versprechen Besserung. Aber helfen sie wirklich?

 Viren können auch auf Mobilgeräten lästig sein.

Viren können auch auf Mobilgeräten lästig sein.

Foto: Warnecke/dpa

Die unabhängige IT-Sicherheitsfirma AV-Test hat die wichtigsten Schutz-Apps für das Betriebssystem Android unter die Lupe genommen. Ergebnis: Schutz bieten so gut wie alle. Nur zwei der getesteten Anwendungen versagten beim Test: Lookout Antivirus & Security sowie AVG Antivirus Free spürten deutlich weniger Bedrohungen auf als die Konkurrenz . Für welche Schutz-App der Nutzer sich entscheiden solle, hänge eher von den zusätzlichen Funktionen oder vom Preis der App ab, sagt Andreas Marx von AV-Test.

Kostenlose Apps - das ist eine weitere Erkenntnis des Tests - schützen genauso gut wie kostenpflichtige. Die teureren Apps bieten darüber hinaus aber oft noch weitere Funktionen. Zum Beispiel sicheres Löschen von Daten oder eine Ortungsfunktion für ein verlorenes Smartphone.

Dass das Testfeld bei der Schutzfunktion sehr nahe beieinander liegt, hängt mit der ähnlichen Funktionsweise der Schutz-Apps zusammen. Anders als Virenscanner auf dem PC, die jede Datei durchstöbern, können Apps nicht tief in das System blicken. Daher gleichen Antivirus-Apps lediglich alle Apps auf dem Smartphone mit einer Datenbank schädlicher Anwendungen ab. Je aktueller die Datenbank, desto mehr Schutz bieten die Programme. "Uns sind derzeit etwa zehn Millionen schädliche Apps bekannt", sagt Marx. Im Vergleich zu den etwa 500 Millionen Viren für Windows sei das aber noch wenig.

Für die Kriminellen hinter solchen Apps sind besonders persönliche Daten interessant. Mit gestohlenen Accounts und Passwörtern verdienen sie ihr Geld. Die Spionage-Programme schleusen die Datendiebe über manipulierte Apps auf das Smartphone. Besonders gefährlich sind Anwendungen, die nicht aus dem offiziellen Google Play Store stammen. Diese werden im Netz zum Herunterladen angeboten - oft mit dem falschen Versprechen, dass es sich dabei um Gratis-Versionen eigentlich kostenpflichtiger Apps handele.

Vor Schäden durch manipulierte Software gibt es aber noch einen anderen Schutz, wie Carsten Cordes vom Institut für Internet-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erklärt. "Viren und Malware verstecken sich bei Android in schädlichen Apps . Solange man die meidet und nur Apps von vertrauenswürdigen Quellen bezieht, setzt man sich auch keinem Risiko aus." Android ermögliche es, Installationen von außerhalb des App Store zu sperren. Dazu einfach in den Einstellungen unter "Sicherheit" beim Punkt "Unbekannte Quellen" den Haken entfernen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

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