Alternativen zum Platzhirsch

Gelsenkirchen · Der Google Play Store bietet über eine Million Apps für das Smartphone-Betriebssystem Android. Dennoch lohnt sich für Nutzer ein Blick in andere App-Shops. Dort gibt es bestimmte Anwendungen gratis, die im Play Store Geld kosten. Bei manchen Alternativen zum Marktführer ist allerdings Vorsicht geboten.

 Der Google Play Store ist ein riesiges virtuelles Einkaufszentrum für Android-Nutzer. Viele wissen überhaupt nicht, dass sie ihre Apps auch bei anderen Anbietern herunterladen können. Foto: Gabbert/dpa

Der Google Play Store ist ein riesiges virtuelles Einkaufszentrum für Android-Nutzer. Viele wissen überhaupt nicht, dass sie ihre Apps auch bei anderen Anbietern herunterladen können. Foto: Gabbert/dpa

Foto: Gabbert/dpa

Der Google Play Store ist das Einkaufs-Portal für Nutzer des Smartphone-Betriebssystems Android . Hier finden sie mehr als eine Million Apps , dazu noch ein riesiges Angebot an Filmen, Musik und Büchern. Warum also überhaupt woanders schauen, wenn der Google Play Store schon alles bietet? Anders als bei Apples Betriebssystem iOS lassen sich auf Android-Geräten problemlos Apps aus fremden Quellen installieren. Viele Android-Nutzer wissen davon nicht einmal. Dabei bieten einige Konkurrenten durchaus Vorteile.

Der Versandriese Amazon hat beispielsweise einen eigenen App-Shop, der auf den hauseigenen Fire-Geräten des Konzerns als Standard installiert ist. "Der App-Shop ist gut gepflegt und bietet viele Apps kostenlos an, die bei Google Play Geld kosten", sagt Alexander Spier vom IT-Fachmagazin c't. Werbefreie Gratis-Apps ohne versteckte Kosten gebe es in der Rubrik "underground". Leider biete Amazon aber nicht die gleiche Auswahl wie der Play Store an. Besonders neuere Spiele fehlten. Dafür sei zukünftig damit zu rechnen, dass es exklusive Apps geben werde, denn Amazon betreibt eigene Entwickler-Studios.

Das Portal uptodown.com hat sich nicht exklusiv Android verschrieben. Es führt auch Anwendungen für andere Betriebssysteme im Sortiment, etwa für Windows oder Ubuntu. Für Android gibt's etwa 30 000 Apps . Alle Anwendungen lassen sich auch ohne Anmeldung herunterladen. Bei Uptodown gibt es nur kostenlose Apps oder Demo-Versionen, deren Vollversion man dann in der Anwendung kaufen muss. Der Anbieter verspricht zudem, dass alle Apps auf Viren geprüft wurden.

Das Portal F-Droid hat seine Nische bei unabhängigen App-Entwicklern gefunden. Hier gibt es Apps , die es vielleicht nie in einem anderen Shop geben wird, weil sie womöglich nur eine Spielerei eines Programmierers sind. Für Spier ist das ein Mekka für App-Entwickler. Bei F-Droid sei alles quelloffen. Jeder könne also in den Quellcode der Apps hineinschauen und sich für eigene Projekte inspirieren lassen. Aber natürlich kann auch jeder normale Nutzer bei F-Droid stöbern und nach passenden Anwendungen suchen.

Geht es um alternative App-Quellen, taucht zudem oft das Portal Aptoide auf. Es ist nach eigenen Angaben der größte unabhängige Anbieter. Entwickler können hier eigene Shops einrichten und Apps anbieten. Allerdings sind Herkunft und Qualität der Anwendungen häufig nicht erkennbar. Deswegen warnt Alexander Spier vor der Nutzung. Es könnten Fälschungen darunter sein, die für den Nutzer nicht zu erkennen sind und unerwünschten Besuch mit sich bringen.

Vorsicht vor Schädlingen

Das Beispiel Aptoide zeigt, dass bei alternativen Anbietern durchaus Vorsicht geboten ist. Play und Amazon checken alle Apps auf Schädlinge, Uptodown gibt ebenfalls an, das zu tun. Bei F-Droid müssen Nutzer sich hingegen auf die Aufrichtigkeit der Entwickler verlassen. Frank Timmermann vom Institut für Internet-Sicherheit empfiehlt daher, einen Virenscanner auf dem Smartphone zu verwenden, der die Apps beim Herunterladen prüft. "Bei vermeintlichen Gratis-Apps, die woanders Geld kosten, ist immer Vorsicht angebracht. Besser zweimal hinschauen, ob der Anbieter vertrauenswürdig ist", sagt Timmermann. Empfehlenswert sei es, auf Bewertungen zu achten. Außerdem sollte die Versionsnummer der App mit der Nummer im Google Play Store verglichen werden. Auch den Namen des Herausgebers sollten Nutzer abgleichen.

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