ADHS-Patienten reagieren sensibel auf Monitor-Beleuchtung

Frankfurt. Wer bis spät am Abend am Smartphone hängt, auf dem Laptop tippt oder auf den Tablet-Computer starrt, schläft oft schlecht. Das liegt am hohen Anteil blauen Lichts, das die Bildschirme abgeben und das den Fotorezeptoren im Auge Tageshelligkeit vorspiegelt.

Besonders schlecht reagierten auf diesen Tageslichtreiz Patienten, die am Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) leiden, so die Goethe-Universität Frankfurt. Die Wissenschaftler der Hochschule gehen davon aus, dass der Bio-Rhythmus dieser Patienten aus genetischen Gründen besonders leicht zu beeinflussen ist. Deshalb gelte für sie, so Andreas Reif, Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie: "Bei ADHS haben IPhone und Co. nachts Pause."

Unsere biologische Uhr muss täglich neu gestellt werden, um den inneren Rhythmus von ungefähr 24 Stunden mit der Außenwelt zu synchronisieren. Dabei spielt Licht eine entscheidende Rolle. Eine falsch getaktete innere Uhr kann zu Schlaf- und Konzentrationsstörungen, depressiven Verstimmungen und Veränderungen des Immunsystems führen, so die Hochschule. Die Lichtreize, die die innere Uhr takten, werden von sogenannten circadianen Fotorezeptoren in der Netzhaut erkannt und übermittelt, die erst vor 20 Jahren entdeckt wurden.

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