800 000 Patienten leiden am Glaukom

Der grüne Star ist eine gefürchtete Augenkrankheit, die den Sehnerv schädigt. Behandelt wird sie meist mit Tropfen, die den Augeninnendruck senken sollen. Dabei empfiehlt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, mit einem Auge zu beginnen.

Berlin. Rund 800 000 Menschen in Deutschland leiden an einem Glaukom , so die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Der grüne Star, wie er auch genannt wird, wird in mehr als drei Viertel der Fälle mit Medikamenten behandelt, die den Augeninnendruck senken. Um den Effekt dieser Therapie besser beurteilen zu können sollten diese Tropfen zu Beginn der Therapie nur in ein Auge gegeben werden, so der Ratschlag der DOG.

Auslöser der Krankheit sei in den meisten Fällen ein erhöhter Augeninnendruck, der mit der Zeit den Sehnerv schädigt. Diesen Druck sollen die Tropfen vemindern.

Ob eine Behandlung tatsächlich anschlägt, ist nicht immer einfach festzustellen, denn der Augeninnendruck schwankt ebenso wie der Blutdruck im Laufe des Tages. Damit ist es schwierig zu unterscheiden, ob Druckunterschiede auf das Medikament oder auf natürliche Schwankungen zurückgehen.

Um das herauszufinden, so die DOG, könne ein Test an einem Auge helfen. Vor dieser Behandlung misst der Augenarzt zunächst den Druck in beiden Augen. Nach den ersten Testmessungen empfiehlt die Ophthalmologische Gesellschaft, die Medikamente für bis zu vier Wochen zunächst nur in ein Auge zu tropfen. Damit könne der Arzt im direkten Vergleich ermitteln, ob der Wirkstoff tatsächlich den Druck vermindert.

Das einseitige Tropfen habe noch einen weiteren Vorteil. "Der Augenarzt kann besser erkennen, ob das Medikament unerwünschte Nebenwirkungen hat, etwa Entzündungen der Lider, der Bindehaut oder Hornhaut", so DOG-Präsident Professor Johann Roider.

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