Überlebenshilfe für heimische Pflanzen

Berlin · Die Saison des Sommerurlaubs hat begonnen, für die Pflanzen zu Hause ist die Abwesenheit der Besitzer allerdings ein Risiko. Auch wenn ein Pflanzensitter zum Einsatz kommt, sollten Urlauber im Vorfeld bereits Vorkehrungen treffen.

 Eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche gibt umgedreht und mit leicht geöffnetem Deckel nach und nach etwas Wasser ab. Foto: Warnecke/dpa

Eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche gibt umgedreht und mit leicht geöffnetem Deckel nach und nach etwas Wasser ab. Foto: Warnecke/dpa

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(dpa) An sehr warmen Sommertagen muss ein Hobbygärtner regelmäßig sein Grün im Beet und besonders Topfpflanzen auf Balkon und Terrasse gießen. Während des Urlaubs ist das ein Problem: Oft muss ein Pflanzensitter vorbeischauen. Der Besitzer kann die Versorgung mit ein paar Tricks unterstützen und seinem Nachbarn, Verwandten oder Freund Arbeit abnehmen, wie Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin erklärt.

Für Beetpflanzen kann der Hobbygärtner am besten vorsorgen, wenn er seine Pflanzen von Anfang an richtig "erzieht". "Ich gieße sie im Sommer nur, wenn sie wirklich schlapp machen", erläutert Van Groeningen. So wird das Grün im Beet gezwungen, tiefere Wurzeln zu entwickeln und sich ganz natürlich selbst zu versorgen. Gießt der Hobbygärtner immer schon vorsorglich, wird die Pflanze faul: Ihre Versorgung ist ja gewährleistet, die Wurzeln können also flach bleiben. Daher: Auch in sehr heißen Zeiten die Gartenpflanzen besser seltener, dann aber intensiv gießen. Am besten kurz nach Sonnenaufgang zwei bis drei Stunden lang den Sprenger laufen lassen.

Bei Balkonpflanzen ist die Wasserversorgung ein Problem. Der wenige Boden im Topf kann nur begrenzt Feuchtigkeit speichern. Die Pflanzen können sich folglich nicht eigenständig versorgen. Zunächst helfe hier, die Pflanzen in den Schatten zu stellen, erklärt Van Groeningen. Hier ist die Verdunstung von Wasser aus dem Boden geringer. Selbst sonnenhungriges Grün kann mal eine Woche ohne direkte Einstrahlung überstehen.

Im Handel gibt es diverse Gießsysteme für die Urlaubszeit, die die Pflanzen zwischen den Besuchen des Haussitters versorgen. Eine einfache Variante ist auch schnell selbst gemacht: "Eine Kunststoffflasche mit Wasser füllen und den Deckel so aufschrauben, dass nur ganz leicht Wasser heraussickert", erklärt Van Groeningen. Die Flasche kommt kopfüber in den Topf und gibt nach und nach Wasser an das Substrat ab. Diese und andere Bewässerungshilfen sollten Urlauber eine Woche vor der Abfahrt schon mal testen, um zu sehen, ob das Wasser auch wirklich ausreicht. Außerdem sollte man vor der Abreise die Untersetzer fluten und die Töpfe gut wässern. Etwa indem man sie für einige Zeit in die leicht gefüllte Badewanne stellt, damit die Erde sich vollsaugen kann.

Die gute Nachricht lautet: Zimmerpflanzen geht es im Sommer grundsätzlich besser als im Winter. Denn in der kalten Jahreszeit sorgt die Heizung für Trockenheit im Raum, wenig Licht kommt durchs Fenster. Die Pflanzen brauchen im Sommer meist auch nicht mehr Wasser als üblich. Allerdings muss man den Faktor Licht bedenken, wenn man über die Ferientage die Rollläden dauerhaft herunterlässt.

Van Groeningen rät, so manche Zimmerpflanze auch ins Freie zu bringen. "Man muss sie aber daran gewöhnen und nicht direkt der prallen Sonne aussetzen." Am besten also einige Wochen vor der Reise schon das Grün immer wieder rausstellen - erst an bedeckten Tagen in den Schatten und dann immer länger in die Sonne, bis die Topfpflanzen ganz auf Balkon, Terrasse und im Garten verbleiben.

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