Expertentipps zum Thema Tulpen Tulpen sind die Klassiker im heimischen Garten

Berlin · Gerade zur Osterzeit sind die bunten Kelche beliebt. Hier sind die wichtigsten Fakten zu den Pflanzen.

 Nicht alle Tulpen blühen über mehrere Jahre so prachtvoll.

Nicht alle Tulpen blühen über mehrere Jahre so prachtvoll.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

() Tulpen stammen nicht aus Amsterdam, wie das Roy Black, die Fischerchöre, Heintje und natürlich Rudi Carrell besungen haben. Die Zwiebelblumen sind im 16. Jahrhundert aus dem Orient nach Europa gelangt. Im Garten selbst müssen viele Pflanzen schon weit vor ihrer Saison in die Erde. Das heißt für im Frühling blühende Zwiebelpflanzen: im Herbst. Sonst wird es nichts mit Tulpen zu Ostern. Professor Cassian Schmidt vom Staudensichtungsgarten Hermannshof in Weinheim rät, Tulpen zwischen Mitte November und dem Nikolaustag zu pflanzen. Die Winterkälte macht den Zwiebeln nichts aus. Ganz im Gegenteil: Die ersten Fröste im Spätherbst töten Schädlinge im Boden ab, so dass sich die Tulpen gesund entwickeln können, erklärt Svenja Schwedtke, Staudengärtnerin aus Bornhöved Schleswig-Holstein.

Wer das Pflanzen vergessen hat, kann auf vorgetriebene Pflanzen aus dem Handel zurückgreifen. Sie lassen sich etwa in Töpfen auf Balkon, Terrasse und Fensterbrett sowie im Garten verteilen. Aber für Tulpen im Beet und im Rasen ist es zu spät.

Die meisten Zwiebeln entwickeln sich schon im zweiten Jahr nicht mehr so prachtvoll. Häufig lautet der Rat der Gärtnereien sogar, die Tulpen direkt nach der Blüte komplett zu entfernen und im Herbst wieder neue zu pflanzen. Wer sich diese Mühe und natürlich das Geld sparen will, dem empfiehlt Cassian Schmidt: „Die Darwin-Hybrid-Tulpen, die zu den klassischen Garten- und Beettulpen zählen, können Jahrzehnte ausdauern.“ Deren farbliche Bandbreite ist zwar nicht besonders groß und beschränkt sich vor allem auf die Grundtöne Gelb und Rot. Aber in den meisten Jahren blühen sie rechtzeitig zum Osterfest, spätestens aber im April.

Gärtnerin Schwedtke betont, dass Tulpen im Sommer unbedingt einen trockenen Standort brauchen. Setzt man sie zwischen Prachtstauden, die im Sommer häufig gegossen werden, drohen die Zwiebeln zu verfaulen. Alternativ rät Schwedtke, die Zwiebeln auszugraben, wenn das Laub braun ist, sie zu trocknen und bis zum Herbst einzulagern. Wichtig für Tulpen ist auch genügend Licht. Werden Tulpen zwischen Stauden mit einem frühen Austrieb gepflanzt, stehen die Blätter im Schatten. Sie können dann nach ihrer Blüte nicht mehr ausreichend Reserven fürs Folgejahr in den Zwiebeln einlagern.

Verschiedenfarbige Tulpen einfach über den Garten zu verteilen, sehe meist nicht sehr ansprechend aus, sagt Schwedtke. Sie rät, sich auf wenige Farben zu beschränken. Statt zu sechs verschiedenen Tulpensorten zu greifen, könnte man zum Beispiel 20 Stück einer leuchtend rosa Sorte und 40 Stück in Puderrosa kaufen.

Cassian Schmidt empfiehlt: Nicht das Tütchen hinter sich herziehen und wahllos eine Zwiebel nach der anderen zu pflanzen. „Man legt die Zwiebeln erstmal im Beet aus oder noch besser wäre es, wenn man sich einen Pflanzplan macht, damit man wirklich eine Vorstellung davon hat, was man farblich gestaltet.“

Auch die einfachblühenden späten Tulpen sind reizvoll. Sie kommen häufig erst Anfang Mai zur Blüte. Sie können sich allerdings in der Konkurrenz der austreibenden Staudennachbarn nicht behaupten, so dass sie nach zwei bis drei Jahren verschwinden. Aber darin sieht Gärtnerin Schwedtke auch eine Chance: „Auf diese Art und Weise kann man von Jahr zu Jahr etwas anderes ausprobieren.“

(dpa)
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