Schneeweiße Blüten auf roten Stielen

Wuppertal · Mancherorts wird er „Oktoberle“ genannt, denn der Herbst-Steinbrech gilt als einer der letzten Blüher im Garten. Die Pflanze mag einen Standort im Garten, der als schwierig gilt: die Nordseite eines Hauses.

 Der Herbst-Steinbrech blüht erst im Oktober.Foto: Nickig/dpa

Der Herbst-Steinbrech blüht erst im Oktober.Foto: Nickig/dpa

Foto: Nickig/dpa

Wer vom Steinbrech liest, denkt in der Regel an einen Alpengarten und farbenprächtige Blüten im Frühsommer. Doch die Gattung zählt zu den artenreichen in der Pflanzenwelt, und bei über 450 Arten trifft man auch auf die eine oder andere Überraschung. Zu diesen zählt der Herbst- oder Oktober-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia). "Man kommt eigentlich nicht auf die Idee, dass diese Pflanzen etwas mit den anderen Steinbrech-Arten zu tun haben", sagt Anja Maubach, Gartenarchitektin und Staudengärtnerin aus Wuppertal .

Der Herbst-Steinbrech zählt zu den letzten kleinen Herbstblühern der Saison. Im Vergleich zu vielen anderen Steinbrech-Arten, die eine kompakte und rundliche Blattrosette bilden, trägt der Herbst-Steinbrech ein typisches Blätterkleid mit rundlichen Formen. Es bedeckt eine schattige Ecke dicht und gleichmäßig. Zum echten Blickfang wird der Steinbrech im Herbst, wenn auf zum Teil leicht roten Stielen die schneeweißen Blütenschleier erscheinen. Wichtig sei ein optimaler Platz. Ein geschützter Standort mit einer halbschattigen bis schattigen Lichtsituation sei ideal für den Herbst-Steinbrech, erklärt Andre Stade, Staudengärtner aus Borken (NRW).

Die Pflanzen mögen es auch kühl, ergänzt Maubach. "Das ist beispielsweise auf der Nordseite von einem Haus gegeben." Hier trocknet die Erde nur sehr langsam aus, und die Pflanzen mögen einen immer leicht feuchten Boden. Außerdem sollte dieser nicht zu nährstoffarm sein. Daher rät Stade auch, den Pflanzen zwischen April und Mai unbedingt einen Langzeitdünger zu geben. Die Pflanzen brauchen in manchen Lagen einen Winterschutz - und zwar vor der Wintersonne, erklärt Stade. Betroffen seien vor allem Plätze, die im Sommer im Schatten von Laubgehölzen liegen, was durch den Blattfall im Herbst wegfalle.

Trotzdem sei es grundsätzlich gut, wenn der Herbst-Steinbrech in der Umgebung von Gehölzen wachse: Hier sei die Pflanze eher vor der Kälte geschützt. "In der Nähe von Gehölzen ist meist ein ausreichender Schutz gegeben, weil die Bäume verhindern, dass die Temperaturen schon in den ersten Frostnächten auch in Bodennähe stark abfallen", erläutert Stade. Sonst würden die Blüten schnell erfrieren, und die Blätter in Mitleidenschaft gezogen.

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