Garten Rosarote Wolken für den heimischen Garten

Wuppertal/Gütersloh · Die Wiesenraute gilt nicht als Beet-Klassiker. Dabei gibt es zahlreiche Arten in unterschiedlichen Farben und Formen.

 Die Blüten der Wiesenraute sehen aus wie kleine Wolken.

Die Blüten der Wiesenraute sehen aus wie kleine Wolken.

Foto: dpa-tmn/Dorothée Waechter

() Eine Staudenschönheit muss keine großen, prachtvollen Einzelblüten haben. Auch Blütenstände mit unzähligen winzigen Blüten können herrlich auffallen. So etwa die Wiesenraute. Anja Maubach, Gartenarchitektin aus Wuppertal, erklärt, dass diese Pflanze zwar keine klassische Rabattstaude sei, aber ihre Blütenstände so locker und luftig aufgebaut seien, dass sie an bunte Wolken erinnern.

Es gibt laut Maubach über 120 verschiedene Arten dieses Hahnenfußgewächses. Die Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) zähle zu den in Europa heimischen Arten. Die fedrigen Blüten stehen in lila- bis rosafarbenen Rispen. Neben der lila-rosa Wildform gebe es eine weiße Form dieser Art, die Sorte ‚Album‘. Ihr Laub ist feingliedrig, erklärt Maubach. Es eigne sich besonders gut für Blumensträuße. Wichtig für ihre Kultur im Garten ist Bodenfeuchtigkeit, erläutert Daniela Toman, Gartendesignerin und Vorsitzende des Förderkreises Stadtpark und Botanischer Garten Gütersloh. Ideal seien auch leicht saure bis kalkarme Böden.

In beiden Blütenfarben mache sich die Akeleiblättrige Wiesenraute gut zur Akelei (Aquilegia), aber auch zur weißblühenden Mädesüß (Filipendula), der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) und dem Wiesen-Phlox (Phlox maculata). Wenn zwischen der Wiesenraute Purpur-Kugellauch (Allium aflatunense) mit violetten Blütenständen steht, passen die Pflanzen laut Maubach farblich besonders gut zusammen.

Haben sich bis Juli die Blütenwolken der Akeleiblütigen Wiesenraute in Samenstände gewandelt, beginne die Blüte der China-Wiesenraute (Thalictrum delavayi). Sie ende erst im August. „In Standort und Verwendung entspricht sie der vorher beschriebenen Art“, sagt Toman. Die verzweigten Blütenrispen werden jedoch mit 150 Zentimetern deutlich höher. Aus den geöffneten lilafarbenen Blüten hängen zahlreiche hellgelbe Staubgefäße, beschreibt Maubach. Das Laub sei noch feiner und leichter als das der Akeleiblättrigen Wiesenraute, so dass man mit der China-Wiesenraute gerade im Halbschatten schöne Kontraste zu den flächigen Blättern von Funkien (Hosta) und Frauenmantel (Alchemilla mollis) setzen könne.

Die China-Wiesenraute wurde laut Anja Maubach gezielt weitergezüchtet, eine der schönsten Sorten sei ‚Splendide‘. Sie habe eine frühe und längere Blütezeit und bilde pyramidenförmige Rispen aus. Auch hiervon gebe es eine weiße Variante, die ‚Splendide White‘. Maubach würde sie in ein komplett mit weißblühenden Pflanzen besetztes Beet geben. Eine Sorte mit gefüllten Blüten heiße ‚Hewitts Double‘. Diese Einzelblüte sei attraktiv, da sie dichter und fülliger in Erscheinung trete als die Blütenstände der anderen Varianten. Diese Sorte gelte jedoch als weniger standfest und meist nicht sehr langlebig.

In den vergangenen Jahren seien immer mehr Hybriden in den Handel gekommen. Zu diesen zähle die Sorte ‚Elin‘, die auch den Namen Riesen-Wiesenraute trägt. Ihr Name kommt nicht von ungefähr: Sie wird laut Maubach gut zwei Meter hoch, und die Stiele sind standfest. Sie entstamme der Kreuzung aus der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum ssp. glaucum) und der aus Japan stammenden Prächtigen Wiesenraute (Thalictrum rochebrunianum). Ideale Partner seien der Wasserdost (Eupatorium) mit rotem Laub und Silberkerzen (Cimicifuga-Arten).

(dpa)
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