Regelmäßige Kontrolle muss sein

Berlin · Es ist wie beim Loch im Pulli: Anfangs lässt es sich noch gut stopfen. Sind aber viele Maschen gefallen, ist das Stück kaum noch zu retten. Ähnlich ist das mit kleinen Schäden am Haus, die man mit etwas Wissen, wonach man suchen muss, gut ausmachen und beheben kann.

 Ob ein Riss an der Fassade nur ein vergleichsweise harmloser Schwindriss im Putz ist oder ob er statische Ursachen hat, kann nur ein Fachmann beurteilen. Foto: Warnecke/dpa

Ob ein Riss an der Fassade nur ein vergleichsweise harmloser Schwindriss im Putz ist oder ob er statische Ursachen hat, kann nur ein Fachmann beurteilen. Foto: Warnecke/dpa

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Laien können nur schwer gravierende Schäden an ihrem Haus von einfachen Mängeln unterscheiden. Aber es gibt ein paar kritische Stellen, die sich Hausbesitzer von Zeit zu Zeit mal anschauen sollten. Bringt diese erste Suche Anzeichen für Schäden, lohnt sich der Anruf beim Heimwerker oder Sachverständigen zur Beurteilung. Denn: "Oft ist der Aufwand für die Behebung kleinerer Schäden noch relativ gering, wenn man sie rechtzeitig entdeckt", sagt Ulrich Zink , Sachverständiger beim Bundesverband Altbauerneuerung in Berlin . Er und weitere Experten verraten sechs Stellen, zu denen der Rundgang im und ums Haus vor allem führen sollte.

Anschlüsse an Terrasse, Balkon und Außentreppe sowie Verankerungen von Fensterläden, Wandleuchten und Markise sind ein Blick wert, erklärt Zink . Durch undichte Stellen kann starker Regenschauer ins Mauerwerk eindringen. Auch Sockel und Hauskanten sind schwierige Stellen. Dort bilden sich häufig Pfützen oder Schneehaufen, so dass die Wände im Winter ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Bei Rissen im Mauerwerk gilt zu schauen, ob diese an der Oberfläche sitzen oder schon in das dahinter liegende Mauerwerk reichen. Bei letzterem sollte man auf jeden Fall skeptisch werden und einen Handwerker um Einschätzung bitten. Auch wenn Risse über eine ganze Fassade laufen, also von oben nach unten. "Ob der Riss lediglich ein Schwindriss im Putz ist oder ob er statische Ursachen hat, kann nur ein Fachmann beurteilen", sagt Zink .

"Riecht es im Keller modrig oder sogar nach Schimmel, sind das erste Anzeichen für eindringendes Wasser", sagt Gero Hebeisen, Präsident des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes in Köln. Häufig sind die Außenwände des Kellers in der Nähe des Erdreiches feucht. Der Grund ist eine fehlende oder nicht ausreichende Abdichtung. Auch Kellerfenster können undicht sein. Wasserränder an Decken und Wänden, hier etwa oberhalb der Fußleisten, können von einem Leitungsschaden herrühren oder eben auch von eindringender Feuchte, erklärt Ernst-August Münkel vom Verband der Bausachverständigen in Braunschweig. Sein Rat: Alles, was hier vom Normalzustand abweicht, genauer checken. Brüchige Abdichtungen können im Bad zum Problem werden, denn Wasser dringt ein. "Dort, wo diese Abdichtung nicht mehr voll funktionsfähig ist, lauert Gefahr für schleichende, dauerhafte Schäden im Untergrund", erklärt Zink . Dabei handele es sich um unscheinbare Fugen an den Übergängen zu Wänden und zur Decke, die man sich selten richtig ansieht. Um diese Schäden zu entdecken, ist der richtige Blickwinkel entscheidend. Zink rät, auf Augenhöhe zur Fuge zu gehen. Nicht nur Lücken sind hier Anzeichen, auch sollte das Fugenmaterial nicht von Schimmel durchwachsen sein.

"Wenn Balkonfliesen brechen, sich verfärben oder Kalkränder besitzen, kann man davon ausgehen, dass die Abdichtung nicht mehr funktioniert", erklärt Münkel. Möglich sind ebenso defekte Regenabläufe oder falsche Gefälle. Alles führt zu einer permanenten Schädigung des Untergrundes und der statisch tragenden Konstruktion. Wichtig ist hier, rechtzeitig zu handeln.

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