Optimale Pflege Gießen an heißen Sommertagen – die besten Tipps für prächtige Pflanzen und sparsamen Wasserverbrauch
Seit einigen Tagen hat es nun nicht mehr geregnet. Höchste Zeit, dass der Hobbygärtner zur Gießkanne greift. Was Sie dabei beachten sollten.
Der Sommer ist nun endlich im Saarland angekommen. Und damit auch die Hochsaison für alle Hobbygärtner. Schon vor Wochen wurde vorbereitet, ausgesät und eingepflanzt. Nach Wochen des Regens folgen nun viele schöne, sonnige Tage. Jetzt brauchen die zarten Pflänzchen Wasser. Und dabei muss nachgeholfen werden. Doch wie können Pflanzenliebhaber am besten für ihre Schätzchen sorgen? Wir haben uns einige Gieß-Behauptungen angeschaut und die Fakten geprüft.
Behauptung: Regenwasser ist besser für die Pflanze
Richtig. Es gibt zwei gute Gründe, Regenwasser zum Gießen zu nutzen. Der eine liegt auf der Hand: Es ist kostenlos. Der zweite Grund ist aber auch, dass Regenwasser gut für die das Wohlergehen der Pflanzen ist. Sie vertragen weiches, kalkfreies Regenwasser wesentlich besser als hartes Trinkwasser.
Wichtig ist dabei allerdings, dass kein Wasser genutzt wird, das vorher über Dächer aus Kupfer oder Zink gelaufen ist. Laut Umweltbundesamt könnten sich dort Metallverbindungen lösen, die dann mit dem Wasser abfließen und die Umwelt schädigen.
So können Sie im Garten richtig Wasser sparen
Während viele denken, dass Wasser sparen im Garten am einfachsten geht, wenn einfach häufiger mit weniger Wasser gegossen wird, ist genau das Gegenteil richtig. Für die Pflanzen und den Wasserverbrauch lohnt es sich, die Pflanzen seltener und dafür großzügiger zu bewässern.
So bilden sie tief reichende Wurzeln, die sie besser vor Trockenheit schützen. Was bei Rosen für viele Hobbygärtner bereits gängige Praxis ist, kann auch bei anderen Pflanzen helfen, dass sie langfristig kräftiger und pflegeleichter werden.
Behauptung: Kübelpflanzen wenig und intensiv gießen
Bloß nicht. Wenig Gießen, um die Pflanzen zu erziehen, funktioniert nur im Freiland. Bei Pflanzen im Kübel verhält es sich grundsätzlich anders. Eigentlich auch logisch. Denn ihre Wurzeln haben nur begrenzten Raum, sie können nicht einfach tiefer wurzeln, um an wichtige Wasserspeicher zu gelangen.
Daher muss man sie je nach Standort und Wetterlage manchmal bis zu zweimal täglich mit Wasser versorgen. Vor allem bei Pflanzen in torffreier Erde gilt es, häufiger zu wässern, da diese das Wasser nicht so lange speichern kann, wie übliche Blumenerde.
Behauptung: Morgens ist die beste Gießzeit für Ihre Pflanzen
Richtig. Bereits aus Omas Erzählungen weiß der Hobbygärtner, dass Pflanzen am liebsten morgens oder abends versorgt werden. Von Experten wird immer wieder empfohlen, frühmorgens zu gießen, bevor die Sonne anfängt zu brennen. Das Wässern am Abend birgt nämlich immer die Gefahr, dass auf den nassen Blättern nachts Fäulnis oder Pilzkrankheiten entstehen. Beim Gießen in den Morgenstunden kann dies seltener passieren, da die Blätter durch die morgendlichen Sonnenstrahlen schneller trocknen.
Doch bei vielen ist die Zeit des Gießens vor allem abhängig davon, wann sie zu Hause sind. Wobei auch immer mehr diesen lästigen Nebenjob des Hobbygärtners von einem automatischen Gießsystem übernehmen lassen. Dann sollte nur darauf geachtet werden, auch wirklich die optimale Gießzeit einzuprogrammieren.
Behauptung: Blätter verbrennen, wenn man sie in der Mittagssonne gießt
Stimmt nicht unbedingt. Damit Blätter in der Mittagssonne verbrennen könnten, müssten die Wassertropfen wie eine Linse als Brennglas funktionieren. Das ist allerdings nicht wirklich realistisch, denn Wassertropfen haben laut Physiker Gernot Münster selten die passende Gestalt, die nötig ist, damit sie wie ein Brennglas wirken. Der Brennpunkt müsste sich zudem auf der Unterseite des Tropfens befinden, damit er auf dem Blatt liegt. Und das Sonnenlicht müsste im passenden Einfallswinkel auf den Tropfen treffen. Das ist ziemlich unwahrscheinlich.
Allerdings ist es trotzdem nicht sehr sinnvoll am Mittag zu gießen. Wenn man Pflanzen in der prallen Mittagssonne gießt, verdunstet das Wasser relativ schnell wieder und wird demnach teilweise verschwendet.
Gießtipps im Überblick
- Regenwasser ist gut für Pflanzen und Geldbeutel
- Am besten frühmorgens gießen
- Eher viel und selten, statt oft und wenig gießen, damit die Pflanzen stark werden und sich besser selbst versorgen
- Kübelpflanzen brauchen regelmäßig Wasser — vor allem bei torffreier Erde
- Blätter verbrennen nicht, wenn sie mittags gegossen werden