Entwicklung bis 2035 Studie sagt dramatischen Wertverlust für Immobilien in diesen Saar-Landkreisen voraus
Immobilien-Besitzern im Saarland droht ein teils heftiger Preisverlust. Das besagt eine neue Immobilien-Studie. So entwickeln sich die Preise bis 2035 in ihrem Landkreis.
In den vergangenen 15 Jahren hat Deutschland einen bemerkenswerten Immobilienboom erlebt. Diese Entwicklung wurde von verschiedenen Faktoren angetrieben. Insbesondere die niedrigen Zinsen und die daraus resultierende hohe Nachfrage trieben den Boom an. Vor allem in Ballungsräumen führte diese Entwicklung zu einem beispiellosen Anstieg der Immobilienpreise. Mit dem Ende der Niedrigzinspolitik im Zuge der Inflation nahm diese Entwicklung ein jähes Ende.
Gehört damit die Preissteigerung bei Immobilien auf lange Sicht der Vergangenheit an? Ja und Nein. Einer neuen Studie des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts (HWWI) zufolge fallen die Unterschiede zwischen den Regionen in Deutschland teilweise enorm aus. Auch im Saarland werden sich die realen Immobilienpreise bis 2035 sehr unterschiedlich entwickeln.
Wohnungsmangel kontert hohe Zinsen – Preistrend wird sich abgeschwächt bis 2035 fortsetzen
Während die gestiegenen Zinsen die Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten weiter schwer belasten, ist beim Wohnungsmangel in Deutschland ist vorerst keine Besserung in Sicht. Die steigende Zahl von Menschen, die in Ballungszentren und attraktiven Regionen leben und arbeiten möchten, wird auch weiterhin die Nachfrage nach Wohnraum hochhalten. Gleichzeitig führt der anhaltende Zustrom von Geflüchteten zu einem zusätzlichen Bedarf an Wohnraum.
Diese Gemengelage hat zur Folge, dass Großstädte bis 2035 weiterhin Preisanstiege verzeichnen werden. Demgegenüber werden die Immobilienpreise in strukturschwachen ländlichen Regionen stark fallen – so die Einschätzung der HWWI-Studie. Zwar werden die realen Preise bis 2035 nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Jahren, doch die Preisschere zwischen den Regionen wird weiter auseinandergehen. Dieser Trend hat bereits vor dem Ende des Immobilienbooms eingesetzt.
Reale Immobilienpreise im Saarland bis 2035: Enorme Unterschiede zwischen den Landkreisen
Auch im Saarland fallen die Unterschiede zwischen den Landkreisen enorm aus. Vor allem in den Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen werden die realen Preisverluste dramatisch ausfallen. Folgende inflationsbereinigte Ergebnisse der HWWI-Studie sind im Postbank Wohnatlas 2023 zusammengefasst:
- Saarbrücken (Regionalverband) – Veränderung pro Jahr: 0,4 % – Veränderung bis 2035: 4,9 %
- Landkreis Saarlouis – Veränderung pro Jahr: 0,1 % – Veränderung bis 2035: 0,8 %
- Landkreis Merzig-Wadern – Veränderung pro Jahr: -0,1 % – Veränderung bis 2035: -1,8 %
- Landkreis Saarpfalz-Kreis – Veränderung pro Jahr: -0,8 % – Veränderung bis 2035: -10,4 %
- Landkreis Neunkirchen – Veränderung pro Jahr: -1,6 % – Veränderung bis 2035: -18,9 %
- Landkreis St. Wendel – Veränderung pro Jahr: -2,1 % – Veränderung bis 2035: -24,6 %
Nur im Regionalverband Saarbrücken und im Landkreis Saarlouis gewinnen Immobilien bis 2035 also an Wert. Wer heute eine Immobilie in den Kreisen Merzig-Wadern, Saarpfalz-Kreis, Neunkirchen oder St. Wendel besitzt, erlebt hingegen einen Wertverlust.
Bundesweit werden die Preise in Potsdam bis 2035 am stärksten steigen. Die durchschnittliche Wert einer Immobilie in der brandenburgischen Hauptstadt wird voraussichtlich auf 42 Prozent steigen. Schlusslicht ist der Landkreis Wartburgkreis in Thüringen. Dort ist mit laut HWWI-Prognose mit Preisrückgängen bis 37,4 Prozent zu rechnen.