Garten Im Winter wirken farbenfrohe Rinden

Mainau/Oberhausen · In der kalten Jahreszeit bleibt der Garten ohne die Blätterpracht der Bäume farblos. Deren Rinde fällt meist nicht auf. Manche Gattungen und Arten aber werden zu echten Hinguckern, wenn sie sich ihres Blätterkleides entledigt haben.

 Im Winter kommen rote, gelbgrüne und orangefarbene Rinden besonders gut zur Geltung.

Im Winter kommen rote, gelbgrüne und orangefarbene Rinden besonders gut zur Geltung.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

(dpa) Ist das Laub im Herbst von den Ästen verschwunden, ist Farbe im Garten rar. Auch die Sprosse der Stauden beginnen abzutrocknen, und so bleibt das Grün des Rasens und von Immergrünen zusammen mit den Braun- und Grautönen bestimmend im Garten. Aber: Ein Hauch von Rot, etwas Orange oder zumindest ein bisschen Glanz, der von Lebendigkeit zeugt, sind möglich: durch Gehölze mit attraktiven Rinden.

Rote, gelbgrüne und orangefarbene Rinden haben viele Arten, wie beispielsweise die Hartriegel. Der Klassiker ist der Sibirische Purpur-Hartriegel  mit lackroten Zweigen. Es ist wichtig, dass Hartriegel regelmäßig geschnitten werden, denn die Farbe der Rinde ist bei den jungen Trieben besonders intensiv. Auch Weiden bieten schönen Rindenschmuck. Bei vielen Arten verfärbt sich die Rinde, wenn die Außentemperaturen sinken, erläutert Markus Zeiler, Gartendirektor der Insel Mainau. Hier sorgt auch ein regelmäßiger Rückschnitt für intensivere Farben.

Neben der Farbe kann die Struktur der Rinden und Borken ein Hingucker sein: So geht die Attraktivität der rotbraunen Rinde der Mahagoni-Kirsche von ihrem Glanz aus, längliche Poren verleihen der Oberfläche zusätzlich eine ungewöhnliche Struktur. Ein ähnliches Streifenmuster bildet die Scheinbuche. Bekannt für ihre besondere Haut ist auch die Platane, erläutert Wolfgang Gaida, Leiter des Gehölzgartens Ripshorst in Oberhausen. Sie blättert ab, was ein unregelmäßiges Farbmuster am Stamm erzeugt. Ebenfalls in Schuppen häutet sich die braune Rinde des Zimtahorns. Bei den Birken schuppt sich die Borke in papierartigen Fahnen in auffälligem Weiß.

Hobbygärtner müssen bei einigen Gattungen wählen, auf welchen der Aspekte sie sich konzentrieren wollen. Zum Beispiel bei den Birken: Die Himalaya-Birke „Doorenbos“  hat eine sehr weiße Rinde, während die Papier-Birke stärker abblättert, wie Zeiler erläutert. Er empfiehlt alternativ zur abblätternden Birke die Kastanien-Rose, die sich ebenfalls stark in länglichen Stücken häutet.

Damit all diese Rinden gut zur Geltung kommen, muss den Pflanzen ein passender Standort  zugewiesen werden. So rät Gaida, Gehölze mit Rindenschmuck möglichst immer als Solitär zu verwenden. Pflanzt man Pfaffenhütchen oder Hartriegelsträucher in Gruppen mit anderen Sträuchern, gehe die Wirkung unter.

(dpa)
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