Aktion „No Mow May“ Im Mai: Den Rasen nicht mähen und Insekten helfen

Berlin · Gönnen Sie sich und Ihrem Rasenmäher eine Pause. Die Aktion „No Mow May“ oder zu Deutsch „Mähfreier Mai“ ruft dazu auf, diesen Monat lang nicht den Rasen zu mähen. Das steckt dahinter.

Gut für Insekten: Wird ein Rasen länger nicht gemäht, wachsen auf ihm viele Wiesenblumen.

Gut für Insekten: Wird ein Rasen länger nicht gemäht, wachsen auf ihm viele Wiesenblumen.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn

Viele Gartenbesitzer lassen im Mai ihren Rasenmäher stehen. Sie profitieren davon, weil sie langfristig weniger Arbeit mit dem Grün haben. Vor allem aber hilft die Auszeit Insekten. Das sollten Sie wissen:

Warum sollte man den Rasen nicht mähen?

Lässt man die Gräser eine Zeit lang wachsen, können sich auch Wildkräuter und Blumen wie Gänseblümchen auf der Fläche bilden. Sie sind für viele Insekten Nahrung und Nistplatz.

Ihren Ursprung hat die Aktion in Großbritannien. Ausgerechnet - das Land ist bekannt für seine feine Rasenkultur und die akkurat geschnittenen grünen Flächen. Aber dort lassen Hobbygärtner schon seit längeren die Rasenmäher im Mai stehen.

Die Aktion kam 2021 offiziell nach Deutschland. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz, die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 und die Initiative „Tausende Gärten - Tausende Arten“ rufen zum „Mähfreien Mai“ auf.

Was bringt es, nur einen Monat lang nicht zu mähen?

Die Organisation Plantlife hat laut der DGG 1822 in Großbritannien die Folgen des „No Mow May“ analysiert und herausgefunden, dass sich der Nektar, der Insekten auf Rasen zur Verfügung steht, um ein Zehnfaches erhöht.

Man kann auch die eigenen Erfolge erfassen und am Wettbewerb „Jede Blüte zählt“ mitmachen: Ab dem 22. Mai einen Quadratmeter der ungemähten Rasenfläche auswählen, markieren und ab dann an jedem Tag der letzten Mai-Woche alle vorkommenden Blüten zählen. Die Vielfalt wird in einer Wettbewerbstabelle eintragen. Die 25 artenreichsten Gärten werden prämiert.

Und nach dem Mai?

Die Idee des mähfreien Mais ist, dass Gartenbesitzer und Hobbygärtner langfristig die Mähintervalle strecken. Oder dass sie zumindest Teile des Rasens nur noch einmal pro Monat stutzen, erläutert die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822.

Aber gerade der eine Schnitt ist noch wichtig. So habe sich gezeigt, dass die größte Blütendichte auf den monatlich gemähten Flächen entsteht - und zwar aus Pflanzen, die mit einer erneuten Blüte auf einen Rückschnitt reagieren.

Der Tipp: Den Rasen dann nur auf circa fünf Zentimeter Höhe kürzen. Bei dieser Schnitthöhe erblühen viele Kräuter und der Rasenmäher schafft den folgenden Rasenwuchs bis zum nächsten Einsatz noch ohne Schwierigkeiten, so die DGG 1822.

Der Grasschnitt darf aber nicht als Mulch auf dem Rasen liegen bleiben. Denn das düngt den Boden. Die gewünschten blühenden Wiesenblumen, die die Insekten brauchen, bevorzugen nährstoffarme Böden.

© dpa-infocom, dpa:230428-99-489164/2

(dpa)
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