Heizungen bekommen Energiekennzeichen
Stuttgart · Ähnlich wie bei Waschmaschinen, Trocknern oder Kühlschränken bekommen ab Herbst diesen Jahres auch Heizungsanlagen ein Energielabel. Die Betriebskosten lassen sich damit aber nicht so einfach ermitteln.
Neue Heizungen müssen ab September diesen Jahres ein sogenanntes Energielabel tragen. Das kennt man bislang etwa von Kühlschränken und Waschmaschinen . An Heizungen wird das Etikett dem Verbraucher Informationen geben, wie energieeffizient die Anlage und ihre Komponenten sind. Gute Anlagen tragen die Klasse A++, die schlechteste Klasse ist G. 2019 wird die Klasse A+++ ergänzt, G entfällt dann. Die Klassen A bis G decken laut dem Programm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg Heizkessel mit fossilen Brennstoffen ab.
Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen und Anlagen für andere erneuerbare Energiequellen wie Solarthermie oder Biogas schaffen es in den Spitzenbereich A+ und A++. Biomasse-Heizungen wie Holzhackschnitzel-Anlagen und andere Feststoffgeräte müssen noch kein Etikett tragen. Das soll erst später folgen.
Für Heizgerät und Speicher ist jeweils ein Effizienzlabel vorgesehen, Solaranlagen bekommen aber kein eigenes. Daneben sei die Kennzeichnung nur bei einer Heizleistung des Wärmeerzeugers von bis zu 70 Kilowatt vorgesehen. Sanierte Ein- und Zweifamilienhäuser benötigen meist zehn bis 15 Kilowatt Wärmeleistung.
Allerdings gibt es einen Unterschied zu den bislang bekannten Labels. Anders als bei Elektrogeräten können Verbraucher bei Heizungen nicht anhand der Daten ermitteln, wie hoch die Betriebskosten sein werden, erläutert Petra Hegen vom Programm Zukunft Altbau. Denn bei Heizungsanlagen sei immer auch wichtig, wie gut das jeweilige Gebäude gedämmt ist und wie viel der jeweilige Energieträger wie etwa Heizöl oder Gas aktuell gerade kostet. Hausbesitzer müssen das bei der Auswahl einer neuen Heizungsanlage beachten.
Energieexpertin Hegen erwartet im Zuge der Einführung des Labels Veränderungen in der Branche: Weniger effiziente Niedertemperaturgeräte werden bald vom Markt verschwinden. Denn sie werden aufgrund verschärfter Anforderungen künftig keine CE-Zulassung mehr erhalten.