Energiekrise Heizölpreise im Frühling – jetzt kaufen oder warten? Ölmarkt-Experte gibt Auskunft

Zuletzt blieben die Preise für Heizöl stabil auf niedrigem Niveau. Ein Ölmarkt-Experte warnt davor, sich darauf zu verlassen, dass das auch so bleibt – und erklärt, ob es sich jetzt lohnt, die Vorräte aufzufüllen.

Heizöl jetzt kaufen oder warten? Das sagt ein Experte​
Foto: dpa/Christian Charisius

Für Mieter und Immobilien-Besitzer, die mit Öl heizen, ist es eine gute Nachricht: Nachdem die Heizölpreise im vergangenen Jahr enorm angestiegen waren, folgen sie laut Verband für Energiehandel Südwest-Mitte seit einigen Monaten den sinkenden Börsenkursen und fallen stetig.

Dass es auch in den nächsten Monaten so weitergeht, ist aber nicht sicher. Laut Ölmarkt-Portal Fastenergy ist eine Prognose zur weiteren Entwicklung der Heizölpreise momentan schwierig. Denn sowohl für fallende als auch für steigende Preise sprechen mehrere Faktoren.

  • Warum die Preise sinken könnten: Die Bankenkrise in den USA und der Schweiz hat weltweite Sorge um den Bankensektor verursacht. Höhere Zinsen und schwächere Ölnachfrage in den USA lassen die Preise fallen. Der Euro steht stärker da als die Ölwährung US-Dollar.
  • Warum die Preise steigen könnten: Der Ölverbrauch in China und Indien ist stark angestiegen. Russland will seine Ölproduktion drosseln. Die Streiks in Frankreich könnten die Versorgungslage verschlechtern. Am 29. März wurde zudem der Ölexport aus Kurdistan in die Türkei gestoppt.

Heizöl kaufen oder noch abwarten – das rät Ölmarkt-Experte

Insgesamt gehen die Experten davon aus, dass die Heizölpreise zumindest in nächster Zeit weder signifikant steigen noch fallen und relativ stabil auf dem aktuellen Niveau bleiben. Und das ist eine gute Nachricht, denn dieses Niveau ist das niedrigste seit gut einem Jahr. Darum sieht Fastenergy-Geschäftsführer Josef Weichslberger momentan „eine gute Gelegenheit, den Tankvorrat aufzustocken“.

Doch Weichslberger warnt auch davor, sich darauf zu verlassen, dass die Preise allzu lange unverändert bleiben. Die „nervöse Stimmung“ an den Finanzmärkten könne schnell dafür sorgen, dass die Preise wieder anziehen. „Wer ans Bestellen denkt, sollte derzeit die Märkte gut im Auge behalten“, sagt der Experte. Und bereits Anfang des Monats riet er: Wer auf Nummer sicher gehen will, solle die aktuell attraktiven Preise nutzen und seinen Vorrat auffüllen. An dieser Empfehlung hat sich im März – wie an den Preisen – wenig geändert.

Heizölpreise* in den größten Städten im Saarland (Stand 29. März):

  • Saarbrücken: 102,07 Euro
  • Völklingen: 102,01 Euro
  • St. Ingbert: 102,01 Euro
  • Homburg: 102,15 Euro
  • Neunkirchen: 101,89 Euro
  • Saarlouis: 101,71 Euro

* Durchschnittspreis für eine 3000-Liter-Lieferung pro 100 Liter nach Angaben des französischen Energieunternehmens TotalEnergies.

Hinweis: Laut Verband für Energiehandel Südwest-Mitte werden im Saarland 37 Prozent der Wohnungen mit Öl beheizt, das entspricht rund 110 200 Wohnungen, gefolgt von Erdgas mit rund 30 Prozent (Zentralheizungen und Etagenheizungen). Dahinter folgt die Fernwärme mit 12,5 Prozent, der Rest entfällt auf Einzelheizungen und sonstige Heizquellen.

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