Geld sparen und selber bauen

Siegburg · Möbel selbst zu bauen, ist keine einfache Aufgabe. Ein echter Heimwerker lässt sich davon aber nicht abschrecken. Ein Regal ist noch am besten für Anfänger geeignet.

Heimwerken hat etwas mit Stolz zu tun. Man will hinterher zeigen können: Das habe ich gemacht. Ein Regal sei als Anfängerprojekt gut geeignet, sagt Sylvia Gayk, Bauzeichnerin und Dozentin an der Volkshochschule Rhein-Sieg in Siegburg . "Es ist ein überschaubares Werkstück. Gleichzeitig lernt man daran die wichtigsten handwerklichen Fertigkeiten eines Tischlers." Im Baumarkt findet sich oft eine große Auswahl an Platten aus Kiefern- und Fichtenholz. Aus Sicht von Gayk sind sie als Einstiegshölzer gut geeignet. "Diese Weichhölzer lassen sich leicht bearbeiten und sind kostengünstig", sagt die Heimwerkerdozentin. "Da ist es nicht so schlimm, wenn mal was schief geht."

Nadelhölzer haben auch Nachteile. "Sie reißen bei der Bearbeitung leicht aus", erklärt Wolf-Christian Hartwieg, Leiter der Kurswerkstatt Freiburg in Kirchzarten. Der Architekt und gelernte Schreiner empfiehlt für den Anfang Leimholzplatten aus Erle oder Birke oder Multiplex-Platten aus Birke. "Die sind zwar etwas teurer, aber man spart ja schon durch die Eigenarbeit viel Geld ."

Ein Regal zu bauen, scheint wirklich einfach zu sein. Im Grunde muss nur das Holz zugeschnitten und mit ein paar Winkel und Schrauben zusammengeschraubt werden. Doch das alles muss mit Präzision geschehen - maßgenau zuschneiden lassen sich die Bretter oft im Baumarkt.

Die Experten raten, als Laie nicht unbedingt auf eigene Entwürfe zu setzen. "Für Anfänger ist es gar nicht so leicht, mit einer Bauanleitung zurechtzukommen", hat die Heimwerkerlehrerin Gayk beobachtet. Präzision und Geduld sind gefragt. "Beispielsweise beim Übertragen der Bemaßung auf das Holz werden viele Fehler gemacht." Bauanleitungen für Regale gibt es im Internet, in Fachzeitschriften und Büchern.

Für den Bau werden vergleichsweise wenige Werkzeuge benötigt. "Das Wichtigste ist eine Handkreissäge mit einer Führungsschiene", findet Hartwieg. "Sie sorgt dafür, dass der Schnitt richtig gerade wird und hat auch einen Ausreißschutz." Für die Endbearbeitung braucht man ein Schleifgerät, etwa einen kleinen Exzenterschleifer. Art und Anzahl von Schrauben, Verbindern und Nägeln hängt vom Werkstück ab. Hammer und Akkubohrschrauber, Feile und Raspel, Handschleifklotz und Holzleim sollten bereitliegen.

"Welche Schutzausrüstung benötigt wird, ist von Gerät zu Gerät unterschiedlich", sagt Björn Kasper von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. "Hinweise dazu finden sich in der Bedienungsanleitung."

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