Gartenhäuschen Marke Eigenbau

Berlin · Gartenhütten eignen sich nicht nur zum Geräteschuppen. Sie können auch als kleines Wochenendhäuschen im Grünen dienen. Ihr Bau ist einfach, Heimwerker nutzen dafür am besten Fertigbausätze.

Kleine Holzhäuser sind Rückzugsorte, die gerade im Sommer ein zweites Zuhause sein können. Heimwerker können die idyllischen Sommer-Oase einfach selber bauen. Einige Tipps sollten sie dabei allerdings beachten.

Gartenhäuschen gibt es als Fertigbausätze in allen Formen und Größen im Baumarkt. "Wer keine Erfahrung mit Holz und Konstruktion hat, sollte immer auf einen Fertigbausatz zurückgreifen", rät Josef Plößl vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel in Berlin. "Auch wenn es nur eine kleine Hütte ist, die Statik muss stimmen."

Genehmigung vom Bauamt

Bei der Standortauswahl müssen Heimwerker nicht nur beachten, dass die Hütte im Garten gut zur Geltung kommt. Sie muss auch vor anhaltender Feuchtigkeit geschützt werden, da diese das Holz angreift. Ein Platz in der Sonne ist also besser als ein schattiges Örtchen. Wichtig ist, das örtliche Bauamt nicht zu vergessen: "Dort erfahren Heimwerker, ob sie eine Genehmigung für ihr Häuschen brauchen", erklärt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Bedingungen.

Der erste Bauschritt ist das Fundament. In der Regel ist hier ein entsprechender Plan in der Bauanleitung enthalten. Abhängig von der Boden- und Geländebeschaffenheit sowie der Grundfläche des Hauses kann die Gründung mit einer Betonplatte, einem Streifenfundament oder auf Gehwegplatten erfolgen. Wichtig ist, dass die unterste Holzschwelle oder die Pfosten sich nicht im Erdreich befinden und gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden abgesichert sind. Ein Streifen Teerpappe als Sperrschicht kann abdichten.

Um sicherzustellen, dass der Boden des Häuschens dauerhaft trocken bleibt, sollte laut Plößl Rasen vorher entfernt, das Erdreich mit einer Kunststoff-Folie abgedeckt und schließlich für eine gute Belüftung des Raums zwischen Erdreich und Boden des Gartenhauses gesorgt werden. Hier lautet die Faustregel: Baue nie ein Haus, das auf feuchtem Untergrund steht, sagt Michael Pommer von der Heimwerkerschule DIY-Academy in Köln. Für die eigentliche Konstruktion, also die Blockbohlen oder die Pfosten des Häuschens, eignet sich besonders Fichte als preiswertes Holz. Bei der Außenbekleidung gibt es eine Palette an möglichen Holzarten - von Lärche über Kiefer bis zu Douglasie. Bei den meisten Fertigbausätzen handelt es sich um Blockbohlenhäuser. "Das ist im Prinzip wie beim Lego", erläutert Plößl. "Die einzelnen Holzbretter werden ganz einfach ineinandergesteckt."

Hier sollten Heimwerker sich über den Zweck der Hütte bewusst werden. "Mit 18 bis 19 Millimeter starken Nut- und Federbrettern kann ich einen Geräteschuppen bauen", sagt Plößl. Dient das Häuschen als Rückzugsort, sollte auf dickere Wandstärken ab 40 Millimeter zurückgegriffen werden.

Ein Problem bei Holzhäusern sind Setzungserscheinungen. Durch Temperaturschwankungen und das Eindringen von Feuchtigkeit schwindet das Material oder es quillt auf. Damit Tür und Fenster nicht irgendwann klemmen, sollten bei den übereinander geschichteten Blockbohlen oben einige Zentimeter Luft gelassen werden. Walter Bücher vom Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz rät zu einem ausreichend großen Dachüberstand. So ist das darunterliegende Bauteil vor Witterungseinflüssen geschützt.

Wasser- und Stromanschluss

Wer in seinem Gartenhäuschen übernachten oder auch mal eine Feier veranstalten möchte, braucht Wasser- und Stromanschluss. Zwar gibt es entsprechende Erdkabel für den Stromanschluss im Außenbereich im Baumarkt, Michael Pommer von der DIY-Academy warnt allerdings: "Anschluss und Absicherung sollten immer in die Hände eines Fachmanns gegeben werden. Hier ist für den Heimwerker Schluss."

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