Experten-Tipps für Immobilien-Besitzer Feuchte Wände vermeiden: Was Sie bei der Dämmung im Keller beachten sollten

Feuchte Kellerwände können zu einem Schimmelproblem führen. Was Bauherren deshalb beachten sollten, wenn sie den Keller dämmen, verraten die Experten vom Verband privater Bauherren.

Die Abdichtung im Keller sollte dick genug aufgetragen werden, um die Wände vor dem Eintreten von Feuchtigkeit zu schützen.

Die Abdichtung im Keller sollte dick genug aufgetragen werden, um die Wände vor dem Eintreten von Feuchtigkeit zu schützen.

Foto: dpa-tmn/Britta Pedersen

Durch einen nicht gedämmten Keller geht im Haus viel Wärme verloren. Das wirkt sich negativ auf die Heizkosten aus. Deshalb überlegen gerade jetzt einige Immobilien-Besitzer, den Keller noch zu dämmen. Was es dabei zu beachten gilt:

Vor der Dämmung: Keller auf Feuchtigkeit überprüfen und gegebenenfalls abdichten

Bevor der Keller gedämmt werden kann, sollte ein Fachmann überprüfen, ob die Fläche trocken ist. Vor allem ältere Keller sind häufig feucht. Manchmal reicht es schon, gut durchzulüften, doch im schlimmsten Fall müssen die Wände freigelegt werden, um auszutrocknen. Erst wenn Kellerwände, -boden und -decke vollständig trocken sind, kann mit der Dämmung begonnen werden.

Teilweise ist es dann auch erforderlich, den Keller zusätzlich abzudichten. In einem nicht fachgerecht abgedichteten Keller kann von außen Feuchtigkeit in die Wand eindringen. Das gilt auch für andere Bereiche eines Hauses, welche die Erde berühren. Wichtig ist daher, dass die Wände professionell abgedichtet werden. Die Abdichtung darf nicht bei hoher Feuchtigkeitsbelastung aufgetragen werden, erklärt der Verband privater Bauherren (VPB). Zudem muss der meist schwarze Anstrich ausreichend dick angebracht werden.

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Abdichtung regelmäßig kontrollieren, um Schimmel vorzubeugen

Damit später keine Probleme wie feuchte Wände oder Schimmel entstehen, sollten Bauherren den Baufortschritt regelmäßig kontrollieren – und sicher sein, dass die Abdichtung keine Mängel hat. Bausachverständige können bei der Beurteilung helfen.

Mangelhafte Stellen müssen laut VPB nachgebessert werden, bevor die Dämmung eingebaut und das Erdreich beigefüllt wird. Denn sonst kann es passieren, dass feuchte Kellerwände einige Jahre später saniert werden müssen. Im ungünstigsten Fall ist die Gewährleistungsfrist dann abgelaufen – und Bauherren müssten den Schaden selbst zahlen.

Nach dem Umbau: Auf die Luftfeuchtigkeit im Keller achten

Im ersten Jahr nach dem Umbau bleibt das richtige Heizen und regelmäßige Stoßlüften der renovierten Räume besonders wichtig, um die Feuchtigkeit nach außen abzuführen.

An feuchtwarmen Tagen, direkt nach einem Gewitter oder bei Nebel sollte man besser nicht lüften. Da sich sonst die Luftfeuchtigkeit im Keller schnell erhöhen kann. Denn warme Luft enthält mehr Feuchtigkeit als kühle. Für Wohnkeller empfiehlt sich eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 60 Prozent. Ein Hygrometer kann dabei helfen, den Wert im Blick zu behalten.

Möbel mit Abstand zur Wand stellen

Nach dem Ausbau sollten die Möbel die ersten zwölf Monate mit mindestens fünf Zentimeter Abstand zur Wand stehen, damit die Luft dahinter zirkulieren kann und sich kein Schimmel bildet.

Bauherren sollten einplanen, dass die Kellerräume vorübergehend nur bedingt nutzbar sind. Umzugskartons mit feuchteempfindlichen Gegenständen wie Büchern oder Kleidung sollten sie in dieser Zeit besser woanders zwischenlagern.

Keller-Dämmung: Schritt für Schritt zusammengefasst

  1. Feuchte-Prüfung durch einen Fachmann
  2. Eventuell Abdichtung von Außen, um Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern
  3. Lüften, gut durchheizen
  4. Keller dämmen
  5. richtig heizen und lüften
  6. möglichst lange keine Gegenstände an die Wand stellen
(dpa)
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