Gartenwege anlegen Dekorativ und trittfest bei jedem Wetter

Bad Honnef · Gartenwege sind mehr als ein notwendiges Übel: Sie verhindern nicht nur, dass Schuhe dreckig werden und Schmutz ins Haus tragen, sondern auch, dass gepflegte Rasen und Beete nicht selbst zum Trampelpfad werden. 

 Fachgerecht angelegte Gartenwege mit einem stabilen Unterbau können  mehrere Jahrzehnte halten.

Fachgerecht angelegte Gartenwege mit einem stabilen Unterbau können  mehrere Jahrzehnte halten.

Foto: dpa-tmn/Kai Remmers

(dpa) Ob schnurgerade Verbindung von der Straße zur Haustür, stilvoll geschwungene Wege zwischen akkurat gestalteten Flächen oder naturnahe Pfade durch das Grün: Gartenwege bestimmen den Charakter eines Gartens. Sie sollten dabei zur Architektur des Hauses passen. „Der Gartenweg ist ein Gestaltungselement, mit dem sich das Grundstück gut aufgliedern lässt“, sagt Michael Henze vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL). „Geschwungene Linien können einzelne Elemente wie zum Beispiel einen schönen Baum gut in Szene setzen und den Garten gefälliger machen. Gerade Linien vermitteln dagegen ein strenges, klares Bild.“

Vor allem aber haben Gartenwege eine praktische Funktion, sie verbinden einzelne Bereiche des Grundstücks. Henze empfiehlt, sich für deren Planung bestehende Trampelpfade anzuschauen. Es sei oft eine gute Idee, sie auszubauen und zu befestigen, denn die Gartennutzer hätten instinktiv ihre besten Wege schon gefunden. „Wird am Leben vorbei geplant, suchen sich die Menschen später doch ihre kurzen Verbindungen abseits der gepflasterten Routen.“

Fachgerecht angelegte Gartenwege mit einem stabilen Unterbau halten mehrere Jahrzehnte. „Die Wege sollen nicht nur sicher und wetterfest sein, sie müssen auch gewisse Lasten aushalten, etwa die Schubkarre oder den Rasenmäher“, erläutert Henze. Zufahrten zur Garage bräuchten außerdem befahrbare Beläge. Entsprechend belastbar müsse der Unterbau sein.

Ausschlaggebend für die Haltbarkeit des Weges sei eine Tragschicht aus Schotter, Kies oder Splitt. Sie werde in 20 bis 25 Zentimeter Tiefe eingebracht und mit einem Rüttler verdichtet. Darauf komme eine fünf Zentimeter starke Bettung aus losem Split und Sand, auf der dann erst die Pflastersteine liegen. Randsteine verhinderten, dass Gras an den Seiten einwächst und sorgten zusätzlich für Stabilität des Weges.

„Es ist ratsam, frostsichere Materialien zu verwenden, sonst drohen feuchtigkeitsbedingte Absackungen des Weges“, sagt Henze. Gartenwege sollten grundsätzlich so angelegt werden, dass sie das Wasser vom Haus weg leiten. Werden wasserundurchlässige Materialien verwendet, müsse der Weg ein Gefälle von mindestens 2,5 Prozent haben. Der Experte rät aber, möglichst nicht vollständig zu versiegeln: „Es ist sowohl schöner als auch umweltverträglicher, wenn das Wasser dort in den Boden sickert, wo es gerade ist.“

Hochwertige Materialien werteten den Garten optisch auf. Besonders beliebt seien Naturpflaster wie Porphyr, Granit, Basalt, Grauwacke, Sandstein und Schiefer. Sie seien robust und langlebig. Günstiger, aber weniger haltbar seien lockere Oberflächen wie Kies oder Rindenmulch. „Sie sind nicht so belastbar und trocknen nach dem Regen nicht so schnell“, erklärt Henze.

Alle Wege sollten gut beleuchtet sein, besonders jene, die von der Straße zum Haus führten. „Schon bei der Planung der Gartenwege muss man darauf achten, dass potenzielle Gefahrenstellen wie Treppenstufen oder Niveauunterschiede im Dunkeln leicht zu erkennen sind“, sagt Iris Vollmann von der Frankfurter Brancheninitiative Licht.de.

Die Lichtquellen im Garten müssten hingegen gar nicht besonders hell leuchten. „Wichtig ist eher, die Abstände so zu wählen, dass sich die Lichtkegel überschneiden, damit die Wege durchgängig beleuchtet sind“, erklärt Vollmann. „Je niedriger die Leuchte, desto kleiner müssen die Abstände sein.“ Kabel sollten spatensicher mindestens 60 Zentimeter tief in die Erde kommen. Wichtig sei, dass die Leuchten für den Außeneinsatz geeignet sind sowie die richtige Schutzart aufweisen. „IP 44 steht beispielsweise für Leuchten, die gegen Spritzwasser und Fremdkörper bis zu einem Millimeter Größe geschützt sind“, erläutert die Expertin.

Für eine blendfreie Beleuchtung der Hauptwege eigneten sich breitstrahlende Pollerleuchten oder halbhohe Mastleuchten. „Im Garten ist die Beschaffenheit des Bodens im Streiflicht von Mini-Pollern und Bodeneinbaustrahlern besonders gut zu erkennen“, ergänzt Vollmann. Es gebe auch überrollbare Bodeneinbauleuchten, die sich für Garagenzufahrten eigneten. Besonders gut machten sich im Freien LED-Leuchten. Da sie wenig Wärme entwickelten, schonten sie Pflanzen und Insekten. Außerdem seien sie kälteunempfindlich.

(dpa)
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