Online-Betrüger Dreiste Abzocke mit Holzpellets und Brennholz – so schützen Sie sich vor Fake-Shops
Angesichts steigender Energiepreise suchen viele Verbraucher nach günstigen Heiz-Alternativen, wie etwa mit Holz. Das machen sich Online-Betrüger zunutze. Wie Sie sich vor Abzocke schützen:
Die Energiekrise treibt die Preise für Heizöl, Gas und Strom in extreme Höhen. Viele Immobilien-Besitzer, die über einen Kaminofen verfügen, greifen daher vermehrt zum Rohstoff Holz, um ihr Haus zu beheizen. Die Folge: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren Brennholz und Holzpellets im August durchschnittlich knapp 86 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Im Saarland wurden Mitte Oktober für 30 Kubikmeter Hackschnitzel Mischholz 900 Euro veranschlagt.
Die Holzpellet-Preise haben sich nach Angaben des Deutschen Pelletinstituts inzwischen stabilisiert. Dennoch befinden sich die Rohstoffkosten weiterhin auf sehr hohem Niveau. Da viele Verbraucher das Holz zum Heizen inzwischen im Internet kaufen, ruft das vermehrt Online-Betrüger auf den Plan. Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland gibt Tipps, wie Sie sich vor solchen Fake-Shops schützen können.
Online-Betrüger erscheinen zunächst wie seriöse Holzpellets- und Brennholz-Händler
Kriminelle im Internet werben damit, dass man die Ware im EU-Ausland viel günstiger als in Deutschland bekommt. Oder dass, trotz leergefegter Bestände im Inland, doch noch Brennmaterial im Ausland verfügbar sei. Bezahlt wird meist per Vorauskasse – die Ware erhalten Sie jedoch nie.
Viele Betrüger sind auf den ersten Blick von seriösen Anbietern kaum zu unterscheiden, denn sie verwenden den Namen, die Adresse, die Handelsregister- oder sogar die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer von echten Unternehmen. Dabei handelt es sich um einen typischen Fall von Identitätsdiebstahl.
So überprüfen Sie die Vertrauenswürdigkeit einer Internetseite für Holzpellets
Laut Europäischem Verbraucherzentrum Deutschland sollten Sie, bevor Sie ein Produkt von einer Internetseite aus dem europäischen Ausland kaufen, folgende Punkte überprüfen:
- Den Namen und die Kontaktdaten der Verkäuferin bzw. des Verkäufers. Diese Informationen müssen im Impressum auf der Internetseite oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen angegeben werden. Fehlen diese Angaben, sollten Sie skeptisch werden.
- Die Telefonnummer. Rufen Sie das Unternehmen an, bevor Sie eine Bestellung aufgeben. So können Sie sich schnell davon überzeugen, ob die Seite seriös ist oder nicht bzw. ob es das Unternehmen gibt oder nicht.
- Die Postanschrift. Geben Sie die auf der Internetseite angegebene Adresse des Unternehmens in eine Suchmaschine ein. Klicken Sie dann auf die Karte, und schauen Sie sich die Fotos der Straße an. Wenn die Adresse auf ein anderes Geschäft, ein Privathaus oder einen Ort verweist, der Ihnen als Firmensitz seltsam erscheint, bestellen Sie nicht!
- Vergleichen Sie die angebotenen Preise mit den aktuellen Marktpreisen. Hüten Sie sich vor Angeboten, die zu schön sind, um wahr zu sein.
- Lesen Sie Online-Bewertungen, die von anderen Käuferinnen und Käufern abgegeben wurden. Eventuell ist der Shop auch schon als Betrugs-Seite bekannt: Watchlist Internet
Nutzen Sie sichere Zahlungsmittel
Bietet der Verkäufer nur Zahlung per Überweisung an? Überprüfen Sie in diesem Fall mit Hilfe des kostenlosen IBAN-Rechners, ob das Bankkonto mit dem Namen und dem Land des angeblichen Verkäufers übereinstimmt. Weitere Tipps vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland für sicheres Zahlen:
- Bevorzugen Sie Zahlungen per Kreditkarte oder über einen Zahlungsdienstleister, der einen zusätzlichen Schutz bietet.
- Achten Sie darauf, dass die Bezahlseite sicher ist: Das Symbol eines geschlossenen Vorhängeschlosses und die Buchstaben "https", anstelle von "http", sollten in der Adresse der Internetseite erscheinen.
- Kaufen Sie, wenn möglich, auf Rechnung.
- Kaufen Sie nicht, wenn Ihnen das Unternehmen nur Bezahlung gegen Vorauskasse anbietet. Fragen Sie, ob Sie eine Anzahlung leisten können. So verlieren Sie im Falle eines Betrugs nicht den kompletten Betrag.
Holzpellet oder Brennholz gekauft, aber nie erhalten?
Wenn das Unternehmen seinen Sitz in einem anderen EU-Land, Norwegen oder Island hat, wenden Sie sich mit Hilfe des Online-Formulars an das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland. Sollte es sich um einen Betrug handeln, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
Falls Sie mit Ihrer Kreditkarte bezahlt haben, können Sie versuchen, das Geld mit Hilfe des sogenannten Charge-Back-Verfahrens zurückzuholen. Reagieren Sie schnell, denn es gelten Fristen. Wenn Sie per Überweisung bezahlt haben, wenden Sie sich sofort an Ihre Bank. Fragen Sie nach, ob das Geld noch zurückgebucht werden kann. Manchmal klappt es, auch wenn das Zeitfenster sehr klein ist.