Der Mensch steht für Fried im Mittelpunkt"Wenn ich an die Borussia denke . . ."

Die SPD in Neunkirchen... ist eine starke und verlässliche Partei, die sich um das Wohl der Menschen kümmert. Ob die CDU Karl Albert oder Michael Schley gegen mich kandidieren lässt... ist jetzt erst einmal eine Entscheidung der Christdemokraten. Das größte Elend der Menschheit... sind eine unglückliche Familien-Situation, Krankheit und Arbeitslosigkeit

 Zu Gast in der SZ-Lokalredaktion: Regionalleiter Manfred Krause (rechts), Redakteurin Solveig Lenz-Engel und Redakteur Gunther Thomas sprachen mit dem Neunkircher Bürgermeister Jürgen Fried (2. v. l.) über seine Pläne, sollte er vom SPD-Stadtverband am 24. September als sozialdemokratischer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert werden. Foto: Willi Hiegel

Zu Gast in der SZ-Lokalredaktion: Regionalleiter Manfred Krause (rechts), Redakteurin Solveig Lenz-Engel und Redakteur Gunther Thomas sprachen mit dem Neunkircher Bürgermeister Jürgen Fried (2. v. l.) über seine Pläne, sollte er vom SPD-Stadtverband am 24. September als sozialdemokratischer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert werden. Foto: Willi Hiegel

Die SPD in Neunkirchen... ist eine starke und verlässliche Partei, die sich um das Wohl der Menschen kümmert. Ob die CDU Karl Albert oder Michael Schley gegen mich kandidieren lässt... ist jetzt erst einmal eine Entscheidung der Christdemokraten. Das größte Elend der Menschheit... sind eine unglückliche Familien-Situation, Krankheit und Arbeitslosigkeit. Wenn ich an die Borussia denke... erinnere ich mich an die 60er Jahre und hoffe, dass es endlich wieder aufwärts geht. Mein persönlicher Traum wäre es... im Jahr 2019 eine Stadt Neunkirchen zu erleben, in der alle Bürger gemeinsam friedlich leben und Werte wie Gemeinschaft, Solidarität und gegenseitige Achtung einen hohen Stellenwert haben. Ich hoffe auch, 2019, am Ende meiner möglichen Amtszeit, noch bei guter Gesundheit zu sein. Neunkirchen. Die "Baustellen" eines möglichen Oberbürgermeisters Jürgen Fried werden andere sein als die des bisherigen Amtsinhabers Friedrich Decker. Und das nicht nur, weil Fried andere Schwerpunkte setzen will als Decker, in dessen Ära das Ende der Neunkircher Eisenzeit fiel, sondern auch weil die demografische Entwicklung ihren Tribut fordern wird. "In den nächsten Jahren gilt es, den Strukturwandel der Stadt und damit ihre Position als Einkaufs- und Dienstleistungszentrum weiter zu festigen und gleichzeitig die Sozialstruktur in der Innenstadt wieder in eine Balance zu bringen", gibt Fried am Donnerstagnachmittag im Gespräch mit der Neunkircher Lokalredaktion die Richtung seiner Arbeit vor. Die Zeit großer Bauprojekte und der Erschließung neuer Gewerbe- und Wohnbaugebiete sei weitgehend vorbei, vielmehr müsse der soziale Aspekt und damit die Lebensqualität für die Menschen in Neunkirchen noch mehr in den Fokus rücken. So soll das Wohnen in der City, besonders in dem derzeit problematischen Bereich am Nordufer der Blies, wieder attraktiv werden. Fried setzt dabei auf eine "Durchmischung" aller sozialen Schichten, von der alle profitieren könnten. So sieht er ebenso Bedarf an hochwertigem Wohnraum wie an Gebäuden, in denen Senioren ein angemessenes Zuhause finden. "Die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft ist auch bereits beauftragt, Möglichkeiten für Wohnformen auszuloten, in denen mehrere Generationen unter einem Dach zueinander finden können", freut sich Fried auf neue Impulse. Zum weiten Feld der Gesellschafts-Politik gehört für den Bürgermeister als ganz großes Thema auch die Bildung ("wir müssen die Ganztags-Betreuung der Kinder ausbauen") und die klassische Fürsorge, um strauchelnde Menschen vor dem Absturz zu bewahren. Neue Impulse für das Stadtzentrum und seine Leerstände erhofft sich Fried vom neuen City-Manager-Posten im Rathaus, über dessen Besetzung Ende Oktober entschieden wird. Er habe sich stark für diese Stelle eingesetzt, so Fried, der hofft, dass die Neunkircher Geschäftsleute mit Unterstützung des City-Managers auch wieder mehr Eigen-Dynamik entwickeln. Neben den neu zu entwickelnden "inneren Werten" sieht der mögliche OB-Kandidat auch Ansätze zur optischen Aufwertung der Innenstadt. "Mit einer Blies, die als Gewässer wieder sichtbar ist, würde die Anziehungskraft wachsen", ist er überzeugt. Was hofft Fried in der zehnjährigen Amtszeit eines OB erreichen zu können? "Ich wünsche mir eine Stadt mit Menschen, denen es gut geht, in der alle Bedürfnisse des täglichen Lebens befriedigt werden können und in der Solidarität und Toleranz gelebt werden. Ich setzte auf eine Neunkircher Identität als Stadt, in der etwas für die Bürger gemacht wird", so die Vision des Sozialdemokraten. Fried strebt nach eigenem Bekunden die OB-Position als Höhepunkt und Abschluss seiner Karriere an. Von seiner Familie sieht er sich bestens unterstützt, auch wenn der zeitliche Aufwand in dem neuen Amt noch größer werden könnte als bisher. Denn er will nah an den Bürgern dran sein, auch wenn das seine Freizeit kostet. "Ich sehe mich eher als Teamspieler."Jürgen Fried

Zur PersonJürgen Fried wurde am 14. Oktober 1953 in Neunkirchen als Sohn einer sozialdemokratisch geprägten Familie geboren. Nach dem Abitur am Krebsberg-Gymnasium studierte er in Saarbrücken Jura und praktizierte als Rechtsanwalt in der Neunkircher Sozietät Thömmes, Böhner und Fried. Im Oktober 2000 wurde Fried vom SPD-dominierten Stadtrat zum Bürgermeister der Stadt Neunkirchen gewählt, Anfang April dieses Jahres wurde er für zehn Jahre wiedergewählt. Frieds Ehefrau Margrit ist Anwältin, Tochter Isabell studiert zurzeit Jura in Saarbrücken. Bis Anfang diesen Jahres war Fried Präsident des Handball-Verbandes Saar, jetzt ist er dessen Ehrenvorsitzender. Für Hobbies und Sport hat der Neunkircher Bürgermeister nach eigenem Bekunden kaum noch Zeit, sein besonderes Steckenpferd ist allerdings das Neunkircher Musical-Projekt. sl

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