Was ist männlich - was ist weiblich? Biologin Meike Stoverock: „Die Biologie wurde allzu oft zur Erhaltung der Machtverhältnisse missbraucht“

Interview · Die Biologin und Feministin über das Thema Zweigeschlechtlichkeit und emotional aufgeladene Debatten über Geschlechterrollen.

 Transparente vor der Humboldt-Uni in Berlin anlässlich eines Vortrags der Biologin Marie-Luise Vollbrecht.

Transparente vor der Humboldt-Uni in Berlin anlässlich eines Vortrags der Biologin Marie-Luise Vollbrecht.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Ein Vortrag, der zunächst gar nicht gehalten wurde, hat zuletzt für große Aufregung gesorgt. Marie-Luise Vollbrecht, eine Biologie-Doktorandin, die an der Humboldt-Universität in Berlin über „Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt“ sprechen wollte, wurde nach Protesten wegen Sicherheitsbedenken ausgeladen – und dann doch wieder eingeladen. Vergangene Woche hielt sie schließlich ihren Vortrag – anschließend wurde unter anderem mit Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) diskutiert.Worin die Krux des Geschlechterdiskurses liegt, warum Debatten um die Geschlechterrollen so stark emotionalisieren und wieso Sexualität in der frühen Kindeserziehung wichtig ist, erklärt eine Fachkollegin, die Biologin und Feministin Meike Stoverock.