Technik Blitz-Bremse soll autonome Autos sicherer machen

Berlin · Ingenieure der Fraunhofer-Gesellschaft entwickeln ein Kamera-Radar-Modul für ultrakurze Reaktionszeiten.

 Das neue Elektronikmodul  der Fraunhofer-Gesellschaft für autonome Autos soll solche Unfälle weitgehend verhindern.

Das neue Elektronikmodul der Fraunhofer-Gesellschaft für autonome Autos soll solche Unfälle weitgehend verhindern.

Foto: Thomas Kueppers

(np) Ingenieure des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration entwickeln ein Kamera-Radar-Modul für autonome Autos, das deutlich schneller auf Gefahren reagieren soll als heutige Systeme.

Wenn ein Kind plötzlich vor ein Fahrzeug auf die Straße rennt, benötigt ein Mensch im Durchschnitt 1,6 Sekunden bis zur Vollbremsung. Autonome Fahrzeuge sind zwar mit Reaktionszeiten von rund 0,5 Sekunden deutlich schneller. Bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde sind das aber immer noch sieben Meter, die das Auto ungebremst weiterfährt. Das neue Elektronikmodul des Fraunhofer-Instituts soll Reaktionszeiten unter zehn Millisekunden ermöglichen. Das wären 0,01 Sekunden Verzögerung bis zu einer Vollbremsung. In dieser Zeitspanne fährt ein Auto bei Tempo 50 dann nur noch 15 Zentimeter, bevor der Bordcomputer das Bremssignal auslöst.

Das Sensormodul erziele diese extrem kurzen Reaktionszeiten, weil es die Daten eines Radarsystems und einer Kamera zusammenführe und dabei mit einer KI-Software sofort wesentliche von unwesentlichen Informationen trennen könne, erklärt das Fraunhofer-Institut. Dank der integrierten Signalverarbeitung müsse das System keine Beobachtungsdaten an den Bordcomputer übertragen, sondern nur noch die auf seinen Messwerten basierenden Reaktionsanweisungen.

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