Was Studenten gegen Prüfungsangst tun können

Berlin · Das Gefühl von Lampenfieber vor der Prüfung kennt wohl jeder Student, bei einigen führt die Prüfungsangst zur Totalblockade. Doch gegen die Nervosität gibt es Hilfsmittel.

Das Herz schlägt heftig, der Atem geht schneller - wer Angst vor Prüfungen hat, kennt das. "Im Grunde sind das Signale, die zur Flucht aufrufen", sagt die Berliner Psychologin Helga Knigge-Illner. Droht Gefahr, schlägt der Körper Alarm. Auch bei Prüfungen steht einiges auf dem Spiel. Viele ergreifen deshalb auch vor Leistungstests im Studium die Flucht.

"In der Regel kommen Studenten erst zu uns, wenn der Leidensdruck sehr groß ist", sagt Miriam Benkißer, Koordinatorin der Psychotherapie-Ambulanz der Universität Konstanz . Einige hätten bereits große Probleme wie wochenlange Schlaf- und Essstörungen. "Manche stehen bereits kurz vor der Exmatrikulation , weil sie aus Angst nicht zu den Prüfungen gehen." Eine kognitive Verhaltenstherapie, wie sie die Uni-Ambulanz anbietet, werde von der Krankenkasse bezahlt.

Vor allem zwei Gruppen von Studierenden seien besonders gefährdet, sagt Knigge-Illner: Solche, die nur schlecht auf die Prüfung vorbereitet sind, und die besonders Ehrgeizigen, die sich stark unter Druck setzen. "Menschen mit Prüfungsangst neigen zu übermäßiger Besorgtheit."

Bei manchen Studenten reiche es aus, zu üben, wie man richtig lernt, sagt Benkißer. Bei anderen sei es nötig, an die Ursachen der Ängste zu gehen. Betroffene sollten frühzeitig Hilfe suchen.

Die Mannheimer Psychotherapeutin Doris Wolf empfiehlt, den Druck durch positive Suggestionen zu mildern: "Man sollte sich ausmalen, wie man die Prüfung gut bewältigt."

Bei der Prüfung ist es oft besser, mit der Aufgabe zu beginnen, die am leichtesten fällt, rät Wolf. Kommt eine scheinbar unlösbare Aufgabe, solle man sich sagen: "Ich möchte gerne alles beantworten können, aber ich kümmere mich zuerst darum, was ich lösen kann."

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