Etliche Dutzend Studenten vom Krieg betroffen Universität des Saarlandes will vom Ukraine-Krieg betroffenen Studenten und Wissenschaftlern helfen

Saarbrücken · Der Krieg in der Ukraine beeinflusst aktuell fast alle Bereiche des Lebens und die meisten Institutionen. So auch die Universität des Saarlandes, an der etliche Betroffene studieren und arbeiten. Wie die Leitung der Universität den Menschen jetzt helfen will.

Universität des Saarlandes will vom Ukraine-Krieg betroffenen Studenten helfen
Foto: BeckerBredel

Das Leid der Menschen in der Ukraine nimmt Tag für Tag zu. Tausende Menschen aus der Ukraine, Russland und Belarus, die im Ausland wohnen, sind ebenfalls in ungewissen Lagen. Laut einer aktuellen Mitteilung der Universität des Saarlandes sind 38 Studenten aus der Ukraine, 76 Studenten aus Russland und 13 Studenten aus Belarus an der Universität des Saarlandes eingeschrieben. Darüber hinaus arbeiten 34 Beschäftigte aus den drei betroffenen Ländern an der Universität.

Die Universität pflegt außerdem Kooperationen mit etlichen Hochschulen in der ganzen Welt – darunter auch sechs Stück in der Ukraine. Mit großer Sorge habe man den „völkerrechtswidrigem Angriff Russlands auf die Ukraine“ wahrgenommen, teilt die Universität am Freitag per Pressemitteilung mit. Man wolle die betroffenen Studierenden und Beschäftigten jetzt tatkräftig unterstützen.

„Wir sehen jetzt an der Universität eine große Hilfsbereitschaft. Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fachrichtungen und Fakultäten arbeiten mit großem persönlichen Einsatz daran, Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine zu unterstützen“, teilte Universitätspräsident Manfred Schmitt mit. Das Präsidium entwickele aktuell gemeinsam mit vielen Partnern konkrete Hilfsmöglichkeiten.

Bis dahin habe das  Welcome Center der Universität des Saarlandes, das im International Office für internationale Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zuständig ist, bereits eine Sonderseite zur Ukraine-Krise eingerichtet. Dort finden sich praktische Hinweise für Ukraine-Kriegsflüchtlinge, Einreise- und Visabestimmungen, Psychologische Beratungsangebote sowie Finanzierungsmöglichkeiten für Gefährdete und Geflüchtete. Diese Informationen würden laufend ergänzt. Man plane außerdem gemeinsame Aufrufe zu Spenden, vor allem für in Not geratene Studenten und junge Wissenschaftler, kündigte Schmitt an.

Dem Präsidium sei es außerdem wichtig zu unterstreichen, dass die Universität auch den Studenten aus Russland und Belarus die volle Unterstützung zusichere. Parallel dazu sehe man sich allerdings gezwungen, die institutionellen Beziehungen zu russischen Universitäten auszusetzen. Hintergrund dafür sei eine Erklärung der russischen Hochschulrektorenkonferenz, in der diese die volle Unterstützung für Russland, die Armee, den Staatspräsidenten und seine Entscheidung, einen Krieg gegen die Ukraine zu entfesseln, anführt.

„Diese Erklärung stellt die Grundwerte der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit in Frage und bedroht das internationale Netzwerk an Partneruniversitäten. Wir bedauern diese Eiszeit auf institutioneller Ebene zutiefst, die für Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende spürbar sein wird“, kommentierte Universitätspräsident Schmitt die Entscheidung.

Dennoch wolle man weiter den individuellen Austausch mit russischen Forscherinnen und Forschern suchen, die sich weiterhin für die anerkannten akademischen Werte einsetzen und sich in der aktuellen Krise klar gegen den Angriffskrieg in der Ukraine aussprechen.

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