Start in Cape Canaveral wenige Minuten vorher abgebrochen Saar-Astronaut Matthias Maurer muss warten: Wie es jetzt weitergeht

Cape Canaveral · Nur wenige Minuten vor dem Start ist der Countdown für die Trägerrakete Falcon 9 zur internationalen Raumstation ISS am Samstag gestoppt worden. Schon bald soll aber ein neuer Anlauf gewagt werden.

 Kurz vor Abbruch des Countdowns in Cape Canaveral zum Start der Trägerrakete Falcon 9, die auch ein Forschungsprojekt aus dem Saarland für die ISS an Bord hat.

Kurz vor Abbruch des Countdowns in Cape Canaveral zum Start der Trägerrakete Falcon 9, die auch ein Forschungsprojekt aus dem Saarland für die ISS an Bord hat.

Foto: Matthias Zimmermann/hgn/Screenshot: Matthias Zimmermann/hgn

Um 9.37 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit sollten mit der Falcon-9-Rakete Hunderte von Proben der Saar-Uni ins All fliegen. Ihr Ziel: die internationale Raumstation ISS. Dort wollen Wissenschaftler Materialoberflächen erforschen. 

Doch nur wenige Minuten vor Ablauf des Countdowns wurde der Start  gestoppt. Grund dafür waren die Wetterverhältnisse.

Start in Cape Canaveral abgebrochen: Saar-Astronaut Maurer wartet
Foto: dpa/Nicole Fischer

Bereits am Sonntag (29. August) rechnen die Experten aber damit, dass die Bedingungen besser sind. Sie haben bereits einen neuen Termin angesetzt, wann die Trägerrakete abheben soll: um 9.14 Uhr –  keine 24 Stunden nach der Verschiebung. 

Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX ist mit dem Auftrag betraut. Dafür setzt es die eigene Falcon-9-Rakete und die -Raumkapsel Dragon ein. Der nun verschobene Start war für Samstag, 3.37 Uhr Ortszeit vorgesehen.

Es ist der 23. unbemannte Versorgungsflug zur Raumstation.  An Bord: Hunderte Proben des Saarbrücker Materialforschers Frank Mücklich und seines Teams. Die Forscher wollen damit neuartige Oberflächen entwickeln, die verhindern, dass sich auf ihnen Krankheitskeime ansiedeln und vermehren.

Bakterien können nicht nur per Versorgungslieferungen, sondern vor allem durch den Mensch selbst ins All und an Bord von Raumstationen kommen. Während die meisten harmlos sind, gibt es auch gefährliche, deren Mutationsrate durch die energiereiche Strahlung im All noch weiter steigt. Das Immunsystem der Astronauten wird dagegen bei längeren Aufenthalten im All schwächer.

Um dieses Problem zu bekämpfen, entwickelt das Team um Frank Mücklich verschiedene, komplett neuartige Oberflächen. „Dies ist vor allem auch mit Blick auf die Zukunft wichtig, wenn Astronautinnen und Astronauten noch viel länger als bisher im Weltraum bleiben sollen, wie bei einem bemannten Flug zum Mars“, erklärt der Professor für Funktionswerkstoffe der Saar-Uni.

Nun treten zahlreiche Proben ihren Weg in Kooperation mit der europäischen Weltraumagentur ESA und dem Team von Professor Ralf Möller vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR an. 

Betreut wird das Projekt auf der ISS von einem weiteren Saarländer: dem ESA-Astronaut Mathias Maurer. Er hat an der Saar-Uni Materialwissenschaft studiert und bei Frank Mücklich seine Diplomarbeit geschrieben. Während seiner Ende Oktober startenden Weltraum-Mission wird Maurer auch weitere Forschungsprojekte von Professor Mücklich betreuen.

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