Ein Erfolg des Bachelor-/Master-Systems? Weniger Langzeitstudenten seit Bologna-Reform

Gütersloh · Das Centrum für Hochschulentwicklung macht das Bachelor-/Master-System für die kürzeren Studienzeiten verantwortlich.

 Über die Bologna-Reform wird seit ihrer Einführung im Jahr 2003 an Universitäten und in der Politik kontrovers diskutiert.

Über die Bologna-Reform wird seit ihrer Einführung im Jahr 2003 an Universitäten und in der Politik kontrovers diskutiert.

Foto: dpa/Oliver Berg

 Seit der Einführung des Bachelor-/Master-Systems im Zuge der Bologna-Reform im Jahr 2003 schaffen mehr Universitäts-Studenten den Abschluss in „angemessener Zeit“, also je nach Studiengang mit maximal drei Semestern über der Regelstudienzeit. Das ist ein Ergebnis des diesjährigen Hochschulrankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Für die Untersuchung wurden die ausgewählten Fachrichtungen in eine Spitzengruppe, bei der mehr als 80 Prozent der Studenten in angemessener Zeit abgeschlossen haben, eine Mittelgruppe (50 bis 80 Prozent) und eine Schlussgruppe (weniger als 50 Prozent) eingeteilt.

Besonders deutlich sei die durchschnittliche Studienzeit im Fach Mathematik zurückgegangen. Während hier 2003 noch lediglich 18 Prozent der Universitäten zur Spitzengruppe gehört hätten, seien es 2015 bereits 75 Prozent gewesen, so das CHE. Im Studiengang Bau- und Umweltingenieurwesen habe es 2003 überhaupt keine Uni ins Spitzensegment geschafft, 2016 seien es knapp 30 Prozent gewesen. In den volkswirtschaftlichen Studiengängen sei die Spitzengruppe im beobachteten Zeitraum dagegen nahezu konstant geblieben.

Ebenso geringe Änderungen hat es laut CHE in den letzten 15 Jahren bei den Fachhochschulen gegeben. In der Architektur sei der Anteil der Spitzenplatzierungen beispielsweise von 59 Prozent im Jahr 2003 auf nun 64 Prozent gestiegen. Dafür ist bei anderen Studiengängen sogar ein leichter Rückgang zu beobachten: In der Betriebswirtschaftschaftslehre gehörten nur noch 70 Prozent der Fachhochschulen zur Spitzengruppe im Vergleich zu über 80 Prozent im Jahr 2003.

Für die Untersuchung des CHE wurden 2003 ausschließlich Diplomstudiengänge, für den Zeitraum von 2015 bis 2017 nur Bachelor-Studiengänge ausgewertet. Staatsexamina, Master- und Lehramtsstudiengänge wurden nicht berücksichtigt.

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