Start ins Wintersemester Saisonauftakt für Saar-Uni und HTW

Saarbrücken · Die beiden großen saarländischen Hochschulen, die Universität des Saarlandes und die Hochschule für Technik und Wirtschaft, sind ins akademische Jahr gestartet. Für viele Studienanfänger begann damit gestern das erste Semester.

 Die Einführungsveranstaltung an der Saar-Uni war gestern so gut besucht, dass viele Studenten auf den Gängen Platz nehmen mussten.

Die Einführungsveranstaltung an der Saar-Uni war gestern so gut besucht, dass viele Studenten auf den Gängen Platz nehmen mussten.

Foto: Iris Maria Maurer

Das Audimax der Saar-Uni ist zum Bersten gefüllt, als Universitätspräsident Manfred Schmitt das Wort an die neuen Studienanfänger richtet. Diejenigen, die keinen Platz mehr gefunden haben, sitzen auf den Gängen oder müssen stehen.

Der Präsident ist über den großen Andrang sichtlich erfreut: „Natürlich sind wir stolz, so viele neue Studierende begrüßen zu dürfen“, sagt er. „Das ist in Zeiten des demographischen Wandels alles andere als selbstverständlich.“ Rund 2300 Studienanfänger seien bereits für das Wintersemester an der Saar-Uni eingeschrieben, so Schmitt. Das seien 50 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Die Uni zählt dazu alle, die erstmals an einer deutschen Hochschule studieren, also auch internationale Studenten, die für ein Master-Studium an die Universität des Saarlandes kommen.

Mit dem sich am Stichtag abzeichnenden Wert würden die Vorgaben der Landesregierung aller Wahrscheinlichkeit nach erfüllt, sagt Uni-Pressesprecher Thorsten Mohr. Das Land erwarte insgesamt 2804 Neuimmatrikulationen. „Da sind wir tendenziell auf einem sehr guten Weg“, so Mohr. Denn erfahrungsgemäß immatrikulierten sich viele Studienanfänger erst später. Die Gesamtzahl der Studenten werde zwar von knapp 17 000 auf voraussichtlich 16 800 fallen, das sei allerdings „im Wesentlichen darin begründet, dass die doppelten Abiturjahrgänge, die in den vergangenen Jahren zu einem starken Anstieg führten, mittlerweile ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben“, sagt Mohr.

Manfred Schmitt hebt positiv hervor, dass viele der Studenten der Saar-Uni nicht aus der Region oder aus Deutschland kommen. „Der Anteil ausländischer Studenten ist in diesem Jahr von 18,1 auf 18,4 Prozent gestiegen“, sagt er. „Das ist ein klares Zeichen für die Internationalität und Weltaufgeschlossenheit der Uni.“ Er betont, dass ein Viertel der 20- bis 25-Jährigen den Weg über die Universität ins Saarland fände. Viele von ihnen blieben und arbeiteten im Anschluss hier. „Das hat die Politik allerdings leider noch nicht so realisiert, wie wir das gerne hätten.“

Diese internationale Ausrichtung sei insbesondere aufgrund der geographischen Lage der Uni ein entscheidender Standortvorteil. „Wir befinden uns zwar im äußersten Westen der Bundesrepublik, aber auch im Zentrum Europas“, sagt Schmitt. Dem werde unter anderem durch spezielle Projekte, wie der „Universität der Großregion“, bei der die Saar-Uni mit Hochschulen in Frankreich, Belgien und Luxemburg kooperiert, Rechnung getragen. Die Uni biete außerdem 30 internationale Studiengänge an und habe diverse Institute geschaffen, die an grenzüberschreitender Forschung beteiligt seien. „Zukünftige Absolventen unserer Uni werden wahre Europäer sein“, sagt Schmitt.

Trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe sei die Saar-Uni ein wichtiger Forschungsstandort und Arbeitgeber in der Region, betont der Uni-Präsident. Die Hochschule beschäftige über 4500 Mitarbeiter, allein im vergangen Jahr seien 13 Stellen für Juniorprofessoren geschaffen worden. „Wir versuchen natürlich, junge Wissenschaftler an der Uni zu halten“, sagt Schmitt. „In einigen Studiengängen promovieren 90 Prozent der Studierenden.“ Die Hälfte aller Absolventen arbeite nach dem Studium im Saarland.

Auch der Asta begrüßt die Neuankömmlinge an der Uni. Dabei stehen besonders die neuen Verwaltungsgebühren und die angespannte Bus-Situation auf dem Campus im Vordergrund. Die zusätzlichen 50 Euro Gebühr lehne der Asta kategorisch ab, so die Asta-Vorsitzende Judith Bühler. „Die Finanzierungsnot der Uni wird auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen“, sagt sie. „Bildung darf keine Frage des Geldbeutels sein.“

Die ohnehin mangelhafte Busanbindung für Studenten habe sich durch die Kürzungen der Fahrpläne noch verschlechtert, so Bühler. Man werde in kommenden Verhandlungen mit dem Betreiber „alles geben“, um die Situation zu verbessern.

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes hat ihre neuen Studienanfänger bereits in der vergangenen Woche begrüßt. Dort werden 1171 Studenten ins erste Semester starten. Im Gegensatz zur Saar-Uni hat die HTW bisher allerdings nur Studienanfänger in Bachelor-Studiengängen erfasst. Laut Katja Jung, Pressesprecherin der HTW, teilen sich diese folgendermaßen auf: 186 Studenten in Architektur und Bauingenieurwesen, 511 in Ingenieur-, 184 in Sozial- und 290 in Wirtschaftswissenschaften.

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