Neue Asta-Spitze hat wenig Zeit für große Aufgaben

Saarbrücken. "Wenn du den Vorsitz übernimmst, brauchst du acht bis zehn Wochen um dich einzuarbeiten", erklärt Marc Strauch von der Juso-Hochschulgruppe, Vorsitzender des Astas (Allgemeiner Studierendenausschuss) an der Saar-Uni. Zeit, die er und sein Kollege Andreas Segl, der keiner Hochschulgruppe angehört, nicht haben

Saarbrücken. "Wenn du den Vorsitz übernimmst, brauchst du acht bis zehn Wochen um dich einzuarbeiten", erklärt Marc Strauch von der Juso-Hochschulgruppe, Vorsitzender des Astas (Allgemeiner Studierendenausschuss) an der Saar-Uni. Zeit, die er und sein Kollege Andreas Segl, der keiner Hochschulgruppe angehört, nicht haben. Denn ihre Amtszeit läuft nur bis Mitte Juni, dann wird das neue Studierendenparlament (Stupa) gewählt.Nach dem überraschenden Rücktritt der alten Asta-Spitze - Marc Großjean und Désirée Kraemer waren aus Studiengründen frühzeitig zurückgetreten - sind Strauch und Segl eingesprungen. Dass die beiden erfahren in Sachen Asta-Arbeit sind, kommt ihnen zugute. Strauch hatte zusammen mit Kraemer und Großjean als Vorsitzender in einer Dreierkonstellation gearbeitet, Segl leitet seit Jahren das Veranstaltungsreferat: "Andi ist unser Arbeitstier", scherzt Strauch. Aber auch für ihn sei das Einarbeiten in die neuen Aufgaben und das Abwickeln des Asta-Tagesgeschäfts extrem zeitaufwendig, sagt Segl. Zudem gäbe es im Moment genug andere Dinge zu tun.

Oben auf der Agenda steht der Neubau des Wohnheims D. Nachdem es wegen Brandschutzmängel geräumt werden musste, sehen die Asta-Vorsitzenden den studentischen Wohnraum bedroht. "Vor allem für ausländische Studierende ist das extrem wichtig". Für sie sei es oft am schwersten, auf dem freien Wohnungsmarkt etwas zu finden. Spätestens zum Wintersemester werde es wieder richtig kritisch, alle Studenten unterzubringen. Auch wenn der Asta einen Neubau kaum abwarten kann, vertraut er dem Besitzer: "Die Uni sucht gerade ernsthaft nach Lösungen. Aber man braucht eben jemand mit Geld", sagt Strauch.

Ebenfalls vorantreiben wollen Strauch und Segl die Einführung des Amts eines studentisches Vize-Präsidenten an der Uni. Zusammen mit allen Hochschulgruppen und dem Uni-Präsidium hat der Asta ein Konzept entworfen. Derzeit würde an den Feinheiten gearbeitet, erklärt Strauch. So geht es vor allem noch darum, wie gewährleistet werden kann, dass der zukünftige studentische Vize durch sein Engagement im Studium nicht benachteiligt wird. Noch sei die Sache aber nicht unter Dach und Fach: "Wir hoffen, dass der Uni-Präsident nach der Wahl mit mehr Nachdruck an die Sache rangeht."

Um studentisches Engagement zu sichern, haben Strauch und Segl noch ein weiteres Vorhaben für ihre dreimonatige Legislaturperiode. Durch die Einführung von Bachelor und Master hätten die Studenten immer weniger Zeit sich zu engagieren und die studentische Selbstverwaltung sei gefährdet: "Alle Hochschulgruppen haben Probleme Nachwuchs zu finden", berichtet Strauch. Ein Passus der Asta-Satzung verhindere derzeit, dass Stupa-Abgeordnete ein Asta-Referat übernehmen: "Das wollen wir ändern."

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