Die Sorgen wachsen weiter

Saarbrücken · 83 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Saar-Uni sind nur befristet beschäftigt. Einsparungen würden diese Gruppe hart treffen, sagt der Personalrat der Uni. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht.

Nach der Regierungserklärung zur Zukunft der saarländischen Hochschulen habe sich die Lage für das wissenschaftliche Personal an der Saar-Universität nicht entspannt, erklärt der Vorsitzende des Personalrats des wissenschaftlichen Personals, Patrik Zeimetz. Dass die Universität nun nicht mehr 20 Prozent ihres Etats bis zum Jahr 2020 einsparen müsse, sondern nur noch zwölf Prozent, habe das Risiko für die Saar-Uni sogar erhöht, so Zeimetz weiter.

In der Neuberechnung des Uni-Haushalts wurde beispielsweise mit einer Tarifsteigerung von 1,5 Prozent bis 2020 kalkuliert. Die Zahlen seien schön gerechnet worden, um nicht ganz so schlimme Ergebnisse präsentieren zu müssen, sagt Zeimetz. Zwei bis 2,5 Prozent seien seiner Ansicht nach wesentlich realistischer. Mit diesen Zahlen würden auch die Gewerkschaften rechnen, erklärt der Personalratsvorsitzende.

Überrascht habe ihn allerdings die Erklärung von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, dass das Sparvolumen von 20 Prozent des Etats der Hochschulverwaltung nicht bis 2020 erbracht werden muss. Ohne diesen Punkt wäre es an der Uni zu betriebsbedingten Kündigungen gekommen, sagt Zeimetz.

Die Angst des wissenschaftlichen Personals vor Kürzungen an der Saar-Uni wachse allerdings weiter. 83 Prozent aller wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Saar-Uni haben nach Angaben des Personalsrats befristete Arbeitsverträge. Diese Gruppe wäre von Sparmaßnahmen enorm betroffen, erklärt der Personalrat in einer Stellungnahme, in der unter anderem größere Lehrstühle, eine bessere Ausstattung und der verstärkte Einsatz von wissenschaftlichen Mitarbeitern in der Lehre gefordert werden.

Sollte an den befristeten Stellen gespart werden, könne dies im Extremfall dazu führen, dass Doktoranden noch während ihrer Promotionsphase keine Vertragsverlängerung erhalten. Das würde nach Aussage des Personalrates den erfolgreichen Abschluss der Arbeit erschweren oder sogar unmöglich machen.

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