Deutsche Unis sind im Ausland beliebt

Berlin. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) will in den nächsten sechs Jahren die Zahl der ausländischen Studenten in Deutschland von derzeit knapp 250 000 auf 350 000 steigern

 Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, leitete von 2000 bis 2006 die Universität des Saarlandes. Foto: DAAD / Fiegel

Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, leitete von 2000 bis 2006 die Universität des Saarlandes. Foto: DAAD / Fiegel

Berlin. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) will in den nächsten sechs Jahren die Zahl der ausländischen Studenten in Deutschland von derzeit knapp 250 000 auf 350 000 steigern. "Die Hochschulen müssen allerdings finanziell besser unterstützt werden, wenn sie Studenten aus dem Ausland aufnehmen", sagte DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel gestern bei der Vorstellung eines Strategiepapiers ihrer Organisation in Berlin.

Reserviert reagierte Wintermantel auf Forderungen, von ausländischen Studenten in Deutschland Studiengebühren zu verlangen. Vielmehr müsse durch eine Verfassungsänderung der Bund in die Lage versetzt werden, die Hochschulen dauerhaft besser zu fördern. "Wir müssen einerseits den deutschen akademischen Nachwuchs an den besten Hochschulen weltweit qualifizieren und andererseits die Elite internationaler Studierender, Doktoranden und Wissenschaftler nach Deutschland holen", sagte Wintermantel.

Der DAAD plädiert in seinem Strategiepapier unter anderem für mehr englischsprachige Masterstudiengänge an deutschen Hochschulen, internationale Lehrpläne, Angebote für lebenslanges Lernen und eine noch intensivere Pflege der internationalen Kontakte zu ehemaligen Gast-Studenten. Auch müsse der Studienerfolg der jungen Ausländer in Deutschland deutlich erhöht werden.

Der Anteil unter den deutschen Studenten, die für ein Gastsemester oder ein Praktikum ins Ausland gehen, muss aus Sicht des DAAD von derzeit einem Drittel auf 50 Prozent erhöht werden. Wintermantel appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, mehr Mittel für Stipendien zur Verfügung zu stellen.

Dass seit Einführung des Bachelor-Master-Sytsems weniger deutsche Studenten während des Studiums ins Ausland gehen, liege nicht am verschulten System an sich, glaubt die DAAD-Präsidentin. "Es gibt in der Tat noch ein Anerkennungsproblem der Leistungen, die an anderen Hochschulen erbracht worden sind", sagte Wintermantel. Dieses Probleme gebe es aber auch beim Wechsel von Hochschule zu Hochschule innerhalb Deutschlands. Viele Studenten nutzen nach Wintermantels Einschätzung die Zeit zwischen Bachelor-Abschluss und Aufnahme des Master-Studiums für einen Auslandsaufenthalt. dpa

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