Telefon-Doktor gibt Auskunft Die Schilddrüse: Fast so wichtig wie das Herz

Die Schilddrüse ist für den Menschen fast so wichtig wie das Herz. Wie erkennt man eine Schilddrüsenkrankheit? Welche Untersuchungen sind sinnvoll? Ihre Fragen zu diesem Thema beantwortet heute eine kompetente Ärztin von 18 bis 20 Uhr.

Telefon-Doktor: Die Schilddrüse ist fast so wichtig wie das Herz
Foto: dpa/Guido Kirchner

Die Schilddrüse ist ein Organ, das unterhalb des Kehlkopfs vor der Luftröhre liegt. Sie wiegt im Normalfall rund 10 – 25 g. Die Aufgabe der Schilddrüse ist die Produktion und Freisetzung der beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4. Die Schilddrüse ist nur ein kleines Organ, aber fast genauso wichtig wie das Herz. Wie ein kleiner Motor treiben uns ihre Hormone an, steuern Herzschlag, Blutdruck, Wachstum und Reifung des Gehirns. Die Schilddrüsenhormone sind auch an der Insulinwirkung beteiligt, sie beeinflussen den Fett- und Eiweißstoffwechsel und die Fruchtbarkeit. Entsprechend schwerwiegend sind die Folgen, wenn die Funktion der Schilddrüse gestört ist.

Die bei weitem häufigste Schilddrüsenerkrankung in Deutschland ist die Jodmangelstruma, auch Kropf genannt. Etwa 20 Millionen Menschen, darunter viele Kinder, haben eine Jodmangelstruma. Anzeichen dieser Erkrankung sind ein Dickerwerden des Halses, Knoten am Hals, Schluckbeschwerden, manchmal auch ein Gefühl der Enge, welches sich selten bis zur Luftnot steigern kann. Die Behandlung erfolgt durch Gabe von Jod, eventuell kombiniert mit Schilddrüsenhormon (Thyroxin). Bei begleitender Überfunktion oder starken Beschwerden am Hals sind eine Radiojodtherapie oder eine Operation erforderlich. Vorbeugen lässt sich durch eine ausreichende Jodzufuhr mittels Speisesalzes oder Seefisch. Der tägliche Jodbedarf liegt bei 200 Mikrogramm; oft werden in Deutschland aber von Erwachsenen mit der Nahrung nur 80 – 100 Mikrogramm Jod aufgenommen, was das hohe Risiko für eine Kropfbildung erklärt.

Bei älteren Menschen, die vergesslich werden oder gar verwirrt sind, kann die Ursache dafür durchaus in einer Schilddrüsenunterfunktion liegen. Die Schilddrüse altert recht früh. Bereits nach dem 40. Lebensjahr beginnt langsam ein Umwandlungsprozess. Das Drüsengewebe kann schrumpfen, es können sich Knoten, Zysten und Verkalkungen bilden. Die Beschwerden und der Verlauf von Schilddrüsenkrankheiten sind im Alter oft nicht typisch. Deshalb werden Schilddrüsenprobleme bei alten Menschen häufig zu spät erkannt. Dies kann gefährlich sein. Eine nicht erkannte Überfunktion birgt z.B. ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen und Knochenbrüche.

Haben Sie konkrete Fragen zu Ihrem persönlichen Risiko einer Schilddrüsenerkrankung? Wurden Sie bereits an der Schilddrüse operiert? Interessieren Sie sich für aktuelle Diagnose- und Behandlungsmethoden? Dann rufen Sie heute Abend den Telefon-Doktor an. Eine kompetente Ärztin zum Thema Schilddrüsenerkrankungen steht Ihnen von 18 bis 20 Uhr zur Verfügung. Telefon: 0681 - 502-2620.

Der Telefon-Doktor ist ein Service der SZ in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland. Ihre Ärzte und Psychotherapeuten im Saarland finden Sie unter: www.kvsaarland.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort