Neunkirchen Fastnachtsveranstaltungen erleben

Derzeit ist die Fastnacht das Thema im Kulturleben nicht nur des Landkreises Neunkirchen. Aber dort ganz besonders, denn das närrische Einzugsgebiet ist sehr groß.

 Spieser und Elversberger Narren stehen zusammen, wenn es darum geht, die Fastnachtstradition zu leben

Spieser und Elversberger Narren stehen zusammen, wenn es darum geht, die Fastnachtstradition zu leben

Foto: Cornelia Jung

Beim Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) kümmern sich gleich zwei Regionalvertreter um das Wohl und um die Organisation der Fastnachter und ihrer Vereine.

Hans Backes vertritt den Regionalbezirk VI- Illtal, wozu 27 Gruppierungen mit so klangvollen Namen wie KG „Wemmetswella Knausekäpp“, KV „Knallerbsen“ Illingen oder auch der KV „Die Quierschder Wambe“ gehören.
Für den Regionalbezirk VII Neunkirchen/ Sulzbachtal mit 16 Vereinen zeichnet Frank Weisgerber verantwortlich. Er hat sich vom Prinz, der er noch vor zwei Jahren war, zum Regionalvertreter „hochgearbeitet“ und lebt die Fastnacht. An die Zeit, als er ein Teil des 11. Prinzenpaares war, erinnert er sich gern zurück. Als besonderes Merkmal des von ihm vertretenen Bezirks stellt er heraus, dass es alleine in Neunkirchen und seinen Stadtteilen acht Fastnachtsvereine gibt, die sich unter dem Dachverband des Neunkircher Karnevalsausschuss (NKA) organisieren, der in diesem Jahr sein 6 mal 11. Jubiläum feiert. Dem NKA obliegt die Organisation gemeinsamer Fastnachtsveranstaltungen wie die Sessionseröffnung am 11.11., der Prinzenempfang, eine Gemeinschaftssitzung am Fastnachts-Freitag und der Rosenmontagzug.
Einer, der eine noch längere Fastnachtslaufbahn aufzuweisen hat, ist Lothar Schmitt. Seit rund 50 Jahren ist er in der Neunkircher Fastnacht  als Prinzenfahrer aktiv. Eine ehrenvolle Aufgabe, bei der es auch immer wieder Überraschungen gibt. In erster Linie hält er dem Prinzenpaar den Rücken frei, so dass sie sich auf dem Wagen ganz ihren repräsentativen Tätigkeiten hingeben können. Er muss schmunzeln, wenn er an den aktuellen Empfang der Prinzenpaare in Heiligenwald denkt. Dort spielte sich ein kleiner Krimi um den sogenannten Boso ab, das närrische Zepter, das von einem Narrenkopf mit entsprechender Kappe gekrönt wird. Diesen nämlich gilt es für das Prinzenpaar im Auge zu behalten, denn nichts ist schlimmer, als wenn er „entführt“ wird. Doch genau das passierte. Die Daaler entwendeten Klaus Dieter I. und Gaby III. den Boso, den sie gegen Bier und Sekt einlösen mussten, weil sie ihn einfach so liegengelassen hatten. „In den letzten Jahren ist das selten passiert, aber jedem Paar passiert das mindestens ein Mal“, erzählt Schmitt. Er weiß auch, dass die Prinzenpaare „ihre“ Fastnacht genießen und trotz der vielen Termine traurig sind, wenn die närrische Zeit vorbei ist.
Folglich ist an einem Stammtisch ist die Idee geboren, ein regelmäßige Prinzenpaartreffen zu organisieren, bei dem auch die Ex-Tollitäten und -Lieblichkeiten, kurz das „Prinzengesindel“, eingeladen werden. Beim „Prinzengesindel e Pfau“ organisieren sich seit zwei Jahren die ehemaligen Prinzenpaare, aus denen mittlerweile acht geworden sind. Diese treffen sich aber auch außerhalb der fünften Jahreszeit und nach der Sessionseröffnung gehen sie möglichst geschlossen zu den Sitzungen. Cornelia Jung

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