#bestof Januar 2022 Kopfschmerzen, Hautausschlag und mehr: Das sind die typischen Omikron-Symptome

Düsseldorf · Die Omikron-Variante führt nach ersten Beobachtungen zu leicht veränderten Corona-Symptomen. Husten und der Verlust des Geruchssinns spielen offenbar eine untergeordnete Rolle. Was bisher über den Verlauf bekannt ist.

Auch in Deutschland wird die Omikron-Variante immer häufiger identifiziert (Symbolfoto).

Auch in Deutschland wird die Omikron-Variante immer häufiger identifiziert (Symbolfoto).

Foto: dpa/Tom Weller

Nun ist genau das eingetreten, was die Wissenschaft lange vorausgesehen hat: Die Evolution hat ihren Lauf genommen. Hohe Infektionszahlen und dazu eine geringe Impfquote in vielen Teilen der Welt haben eine neue Variante von Sars-CoV-2 entstehen lassen, die wieder ein Stückchen effektiver ist als ihre Vorgänger.

Omikron ist vor allem schneller als alle seine Vorgänger, das kann man heute mit Gewissheit sagen. In England explodieren die Fallzahlen, über 60 Prozent der Infizierten tragen dort bereits die neue Variante. In wenigen Wochen wird Omikron in ganz Europa dominieren. Aber kann man eine Infektion mit Omikron erkennen? Und wenn ja, wie?

Noch wenig belastbare Daten über Omikron

Dass es angesichts der Kürze der Zeit bisher wenig belastbare Daten über die neue Mutation gibt, liegt auf der Hand. Aber es lohnt der Blick nach Südafrika, wo Omikron zuerst beobachtet wurde und durch das Land fegte. Die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbandes (SAMA), Angélique Coetzee, berichtet im November erstmals von ungewöhnlichen Symptomen bei Omikron-Infizierten. Extreme Erschöpfung und Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen beobachteten Ärzte bei den Infizierten. Der Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns kam dagegen nicht mehr vor.

Außerdem könnte extremer Nachtschweiß eines der charakteristischen Omikron-Symptome sein. Ärzte beobachteten dies sowohl in Südafrika als auch in Großbritannien. Der britische Arzt und Buchautor Amir Khan berichtete darüber im Fernsehsender ITV. Er fordert, dass dieses Symptom in die offizielle Liste des britischen Gesundheitsdienstes NHS aufgenommen wird.

App soll beim Sammeln der Symptome helfen

Weitere Anhaltspunkte zu typischen Omikron-Symptomen gibt die „Zoe Covid Symptom Study App“ aus Großbritannien. Personen aus aller Welt können dort seit dem März 2020 ihre Corona-Symptome melden, die Daten werden wissenschaftlich ausgewertet und veröffentlicht. Nun haben die Forschenden hinter der App versucht herauszufinden, welche Corona-Symptome Personen melden, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben. Sie verglichen dazu die App-Daten vom 3. bis 10. Dezember 2021 aus London (Omikron war zu diesem Zeitpunkt dort schon auf dem Vormarsch) mit dem Zeitraum vom 3. bis 10. Oktober 2021, als die Delta-Variante noch in London dominant war.

Das sind die typischen Symptome bei Omikron

Die Forscher fanden heraus, dass Omikron-Infizierte vor allem Erkältungssymptome haben wie eine laufende Nase, Kopfschmerzen, zum Teil eine ausgeprägte Müdigkeit sowie Niesen und Halsschmerzen.

Husten oder der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, beides typische Symptome der Delta-Variante, scheinen bei Omikron weniger wichtig zu sein. Außerdem beobachteten die App-Forscher in Omikron-Gebieten mehr Infektionen auch bei geboosterten Menschen als in Gebieten, wo noch die Delta-Variante vorherrscht. Allerdings bilden die geboosterten Infizierten in der Regel nur milde Symptome aus, so die App-Macher.

Bei Kindern können die Symptome einer Omikron-Infektion noch ein wenig anders sein. David Lloyd, Hausarzt in London, berichtete bei Sky News von vermehrten Hautausschlägen bei Kindern. Außerdem litten viele seiner jüngeren Omikron-Patienten an Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit. Lloyds Beobachtungen sind allerdings rein subjektiv und bisher nicht durch Studien belegt. Allerdings haben Ärzte auch bei den anderen Coronavirus-Varianten unterschiedliche Symptome bei Erwachsenen und Kindern beobachtet.

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