Tipss für mehr Gehalt Wer mehr Lohn will, muss sich im Vorfeld Gedanken machen

Frankfurt/Main · Wenn es ums Geld geht, haben viele Arbeitnehmer ein mulmiges Gefühl. Diese Tipps helfen bei der nächsten Gehaltsverhandlung mit dem Chef.

 Mit der richtigen Vorbereitung fällt es vielen Arbeitnehmer leichter, zu einer zufriedenstellenden Einigung zu kommen.

Mit der richtigen Vorbereitung fällt es vielen Arbeitnehmer leichter, zu einer zufriedenstellenden Einigung zu kommen.

Foto: dpa-tmn/Britta Pedersen

() Es gibt wohl kaum eine Veranstaltung, die Mitarbeitern mehr Schweißperlen auf die Stirn treibt als die Gehaltsverhandlung. Sie kann zum großen Triumph oder zur totalen Katastrophe werden. Dabei lässt sich das Gespräch rund ums Geld sehr gut planen. „Man braucht nicht einfach nur Mut, sondern muss sich auch Klarheit darüber schaffen, warum die eigene Arbeit mehr wert ist“, sagt Jutta Boenig von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung. Für viele liegt hier das Problem. Während die Formulierung der eigenen Wünsche noch leicht erscheint, fällt es schwer, den beruflichen Stellenwert herauszufinden. Helfen kann eine Auflistung aller beruflichen Erfolge der vergangenen Jahre.

Boenig empfiehlt einen Probelauf mit einem kompetenten Gegenüber, das durchaus einmal unbequeme Rückfragen stellen kann. Brigitte Teuchert von der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung rät außerdem, sich auf vermutete Fragen und Argumente des Gegenübers einzustellen. Argumente wie: „Der Kollege verdient mehr, deshalb möchte ich das auch“ sind dabei nicht zum empfehlen. „Das ist die ungeschickteste Art und Weise, in ein Gespräch zu gehen“, warnt die Sprechwissenschaftlerin der Universität Regensburg. Mancher pokert gerne, wenn es um die Frage nach dem gewünschten Gehalt geht, andere spielen gleich mit offenen Karten. „Wenn das Pokern nicht zum eigenen Charakter gehört, sollte man es lassen“, findet Boenig. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man gleich alle Karten auf den Tisch legen sollte. Stattdessen empfiehlt Teuchert: „Möglichst einen erwarteten Rahmen angeben, in dem sich das Gehalt bewegt.“ Man müsse sich auch nicht auf eine konkrete Summe festlegen, sondern könne auch eine Paketlösung anstreben. Dabei werden Leistungen über das Gehalt hinaus, etwa ein Dienstwagen, bezahlte Freizeit oder Wohnungsangebote in die Verhandlung mit aufgenommen.

Gehaltsverhandlungen fallen vor allem Frauen schwer. Das legen zumindest Studien nahe. Teuchert rät Frauen, Konjunktive wie „hätte“ oder „würde“ zu vermeiden und sich vom Gesprächspartner seltener unterbrechen zu lassen. Das gelinge durch strukturierte Satzanfänge wie „In diesem Zusammenhang sind mir drei Dinge wichtig...“.

In der Gehaltsverhandlung sollten Arbeitnehmer darauf achten, wonach der Arbeitgeber frage und welche eigenen Argumente zur Denkweise des Gegenübers passten, erklärt Teuchert.

(dpa)
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