Reha hilft Behinderten beim Berufseinstieg

Nürnberg · Die Bundesagentur für Arbeit fördert im Zuge der beruflichen Ersteingliederung derzeit 120 000 behinderte Menschen. Von den Geförderten, die in dem Reha-Verfahren eine Lehre absolvieren, findet die Hälfte im Anschluss eine Beschäftigung.

Für junge Menschen mit Behinderung bewährt sich laut einer Studie eine Ausbildung im Zuge von Reha-Verfahren. Ein Jahr nach dem Abschluss der Lehre sind 50 Prozent der jungen Teilnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilt. Personen mit betriebsnahen Ausbildungen haben höhere Erwerbsquoten. Derzeit fördere die Bundesagentur für Arbeit im Zuge der beruflichen Ersteingliederung rund 120 000 junge Menschen mit Handicap. Ziel ist es, ihnen eine Ausbildung und später den Arbeitsmarkteinstieg zu ermöglichen.

29 Prozent sind arbeitslos

Wie die zur Bundesagentur für Arbeit gehörende Forschungsstelle weiter mitteilte, beginnen knapp 50 Prozent der Geförderten im Rehabilitationsverfahren eine Berufsausbildung, häufig mit vorgeschalteten speziellen Kursen. Der Studie zufolge sind 29 Prozent der Absolventen ein Jahr nach dem Ende der Ausbildung arbeitslos oder auf staatliche Leistungen angewiesen. Fünf Prozent nehmen an einer anderen Bildungsmaßnahme teil, vier Prozent der Geförderten sind geringfügig beschäftigt. Für die übrigen zwölf Prozent liegen keine Informationen vor.

Zwei Fünftel der Rehabilitanden haben laut Studie eine Lernbehinderung, je ein weiteres Fünftel hat eine psychische oder eine geistige Behinderung. Während der Anteil derjenigen mit einer Lernbehinderung rückläufig ist, hat der Anteil mit einer psychischen Behinderung zugenommen. Das Bildungsniveau der Personen in Ersteingliederung ist im Vergleich zur gleichaltrigen Bevölkerung niedrig. Laut Studie hat fast ein Fünftel keinen Schulabschluss. Etwa 40 Prozent haben einen Hauptschulabschluss.

Je betriebsnäher desto besser

Knapp 60 Prozent der Ausbildungen finden der Studie zufolge vollständig in außerbetrieblichen Ausbildungsstätten wie Berufsbildungswerken statt. Gut zehn Prozent der Ausbildungen werden kooperativ durchgeführt. Dabei obliegt die Fachtheorie außerbetrieblichen Einrichtungen, die Praxis wird in den Betrieben vermittelt. Knapp 30 Prozent der beruflichen Ausbildungen der Geförderten finden vollständig im Betrieb statt.

"Je betriebsnäher eine Ausbildung stattfindet, desto eher führen sogenannte Klebeeffekte zu einer anschließenden Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis", heißt es in der Studie. Betont wird aber auch, dass nicht für alle Rehabilitanden eine betriebliche Ausbildung infrage komme. "Einige finden keinen für sie passenden Ausbildungsbetrieb, andere entscheiden sich für eine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk."

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