Ordnung ist das halbe Leben

Fulda · Früher fuhren Lagerlogistiker mit der Sackkarre Kisten von einem Regal zum nächsten. Inzwischen sind die Hallen riesengroß und viele Prozesse darin automatisiert.

 Zeit ist im Lager bares Geld: Der 25 Jahre alte angehende Lagerlogistiker Arsenio Prihodko braucht in seinem Job vor allem Konzen-tration. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Zeit ist im Lager bares Geld: Der 25 Jahre alte angehende Lagerlogistiker Arsenio Prihodko braucht in seinem Job vor allem Konzen-tration. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Unzählige Produkte in unzähligen Kisten, verteilt auf unzählige Regale in einer riesigen Lagerhalle. Kisten werden angeliefert und ausgeliefert - wo kommen sie hin und wie findet man sie, wenn man sie braucht? Wer behält hier den Überblick? Willkommen in der Welt der Lagerlogistik.

Arsenio Prihodko ist in ihr zu Hause. Er navigiert den Gabelstapler an den Regalkilometern entlang, bucht eingegangene Waren ins Bestandssystem und macht bestellte Auslieferungen auf die Minute genau fertig. Er behält den Überblick in dieser scheinbar chaotischen, tatsächlich aber extrem durchgeplanten und getakteten Umgebung. Prihodko, 25, ist im letzten Jahr seiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik bei der Zufall Logistics Group in Fulda .

"Im Lager arbeiten, bedeutet längst nicht mehr, mit der Sackkarre Kisten von rechts nach links zu schieben", schildert Monika Kühnel von der Industrie- und Handelskammer Berlin. Sie betont: "Die Tätigkeit in der Logistikbranche hat sich zu einer hochqualifizierten Aufgabe entwickelt." Sie ist längst nicht mehr so körperlich fordernd wie früher - der Automatisierung sei Dank. Zwar muss man immer mal Kisten schleppen, doch das meiste machen die Maschinen. Die wickeln zum Beispiel die Euro-Paletten mit Klarsichtfolie ein. Prihodko erklärt, er müsse dabei nur die richtigen Knöpfe drücken. An einigen Standorten kann er Waren mit einem Scanner ins System einbuchen. Zeit sparen und die Fehlerquote minimieren, das erhofft man sich von dieser automatischen Abwicklung.

Die Fachkräfte sind gefragt, denn viele Firmen haben ein großes Lager. 2014 gab es laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gut 24 000 angehende Fachkräfte für Lagerlogistik in Deutschland.

Die Zufall Logistics Group wickelt logistische Aufgaben für Privatleute, aber auch Großkonzerne ab. "Wir konfektionieren viel um", sagt Prihodko. Das bedeutet, die Waren werden neu verpackt, umetikettiert und zu speziellen Paketen zusammengestellt. Zu Weihnachten würden oft besondere Pakete organisiert, bei denen es zu dem Gerät noch eine kleine Extrazugabe gibt.

Teamfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit sind zwei wichtige Eigenschaften in dem Beruf, sagt der Azubi. Wenn die Laster vor den Laderampen stehen, müssen die Lieferungen transportfertig sein. Dafür braucht es eine genaue Planung sowie Zuverlässigkeit der einzelnen Kollegen.

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Auf einen Blick Die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik dauert drei Jahre. Zu den Aufgaben gehört es, Fördersysteme zu bedienen, Stapler zu fahren, den Wareneingang zu kontrollieren und Lieferungen zu packen. Dazu kommen kaufmännische Tätigkeiten wie Inventuren. Die Ausbildungsvergütung beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwischen 476 und 920 Euro brutto pro Monat, je nach Ausbildungsjahr und Region. Das spätere Einstiegsgehalt wird mit 2350 bis 2700 Euro brutto monatlich beziffert. Weitere Infos im Internet: www.bvl.de , www.bme.de , www.dslv.org und www.bghw.de hei

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