Harter Job mit guten Perspektiven

Köln · Straßenbauer konstruieren und unterhalten die Lebensadern der Industriegesellschaft. Der Job ist bereits während der Ausbildung relativ gut bezahlt. Trotzdem ist er bei Jugendlichen nicht besonders gefragt.

Wohl jeder Autofahrer hat sich schon einmal über Schlaglöcher geärgert. Straßenbauer beseitigen diese und sorgen dafür, dass der Verkehr reibungslos läuft. Wer den Beruf erlernen will, muss eine dreijährige Ausbildung machen. "Die Chancen, nach einer Ausbildung im Baubereich eine Stelle zu bekommen, sind sehr gut", sagt Christian Henke, Sprecher der Handwerkskammer Düsseldorf. Er schätzt, dass 70 bis 80 Prozent aller Absolventen eine Festanstellung finden.

Bei Jugendlichen ist der Job nicht unbedingt gefragt. Viele kennen den Beruf nicht, sagt Jan Meyer, Berufsberater der Arbeitsagentur Köln . Wer eine Vorstellung davon hat, scheut nicht selten die harte, körperliche Arbeit. Die Fachkräfte arbeiten bei Wind und Wetter draußen, sie müssen häufig schwer heben und in unangenehmen Positionen - etwa im Knien - tätig sein. Ohne körperliche Fitness geht es nicht.

Zu den Aufgaben der Straßenbauer gehört es, Baustellen einzurichten. Dafür müssen sie Baupläne lesen und die Straße vermessen. Sie sperren Straßenabschnitte großräumig ab und sichern sie. Im Anschluss legen sie Entwässerungsleitungen und heben Gräben aus. Bei Bedarf stellen sie sogar Böschungen künstlich her. Dann bauen sie Zementbetondecken oder Asphalt-Straßenbelege ein. Sie verlegen Kabel und Leitungen. Daneben halten sie auch ältere Straßen in Schuss und beseitigen zum Beispiel Schlaglöcher.

Bundesweit registrierte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn 2013 im Berufszweig Straßenbauer 1650 neue Ausbildungsverträge. Darunter waren sechs Frauen. Insgesamt gab es 3861 Lehrlinge. Arbeitgeber sind Straßenmeistereien und Bauämter. Auch im Tiefbauamt, sowie im Kanal-, Garten und Landschaftsbau sind sie gefragt.

Grundsätzlich reicht für die Ausbildung zum Straßenbauer der Hauptschulabschluss. Mitbringen müssen junge Leute Motivation, Ausdauer sowie Einsatzbereitschaft, sagt Meyer von der Arbeitsagentur. Parallel zur Ausbildung haben die Jugendlichen Unterricht in der Berufsschule. Dort lernen sie, Rohrleitungen zu legen oder einen Erddamm herzustellen.

Danach gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Gesellen können den Meister anschließen. Der wiederum ermöglicht einen uneingeschränkten Zugang zu einer Fachhochschule oder Universität. Oder Jugendliche setzen einen Techniker obendrauf. Wer sich nicht gleich für die Ausbildung zum Straßenbauer entscheiden will, hat eine Alternative: Er kann zunächst die nur zweijährige Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit Schwerpunkt Straßenbau abschließen und anschließend ein drittes Ausbildungsjahr im Straßenbau ergänzen.

Wen die harten köperlichen Arbeitsbedingungen nicht abschrecken, hat im Straßenbau gute Perspektiven. Viele Firmen im Baugewerbe stehen in absehbarer Zeit zur Übernahme bereit. Der Grund dafür ist, dass die Inhaber altersbedingt ausscheiden und einen Nachfolger suchen, sagt Christian Henke von der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Chancen, sich selbstständig zu machen und sein eigener Chef zu sein, stehen also gut.

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Auf einen BlickStraßenbauer bereiten den Unterbau für künftige Straßen vor, stellen den Belag her und tragen diesen auf. Außerdem sind sie für die Instandhaltung der Verkehrswege zuständig. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre, die Ausbildungsvergütung beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwischen 600 und 1340 Euro brutto monatlich, je nach Ausbildungsjahr und Region. Der spätere monatliche Bruttoverdienst wird mit etwa 2500 Euro angegeben.Weitere Infos im Internet unter www.bauindustrie.de , www.zdb.de , www.zdb.de und www.bgbau.de hei

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