Eventmanager brauchen einen kühlen Kopf

Berlin · Vom Catering bis zum Namensschild: Eventmanager sorgen dafür, dass bei Veranstaltungen alles stimmt. Die Fachkräfte organisieren Messeauftritte oder Firmenevents. Damit alles wie am Schnürchen läuft, braucht es neben guten Nerven vor allem Organisationstalent.

 Eventmanager organisieren Kongresse und viele andere Veranstaltungen. Foto: Eu/Auerbach

Eventmanager organisieren Kongresse und viele andere Veranstaltungen. Foto: Eu/Auerbach

Foto: Eu/Auerbach

Die Veranstaltung war Juliana Prankes Meisterstück: Ein leerer Industriebau in Brüssel sollte sich für einen Tag in einen eleganten Veranstaltungsort verwandeln. Sie ließ 7500 Quadratmeter Teppich verlegen und Hunderte Steckdosen installieren. "Für die Konferenz und das anschließende Galadinner erwarteten wir 1000 Gäste. Das war eine logistische Herausforderung", erzählt die 38-Jährige, die mittlerweile Leiterin der Berliner Agentur mc Event ist.

"Die Eventindustrie ist eine wachsende Industrie", sagt Susanne Doppler, die Professorin an der Hochschule für Internationales Management ist. Sie beobachtet, dass Eventmanager nicht nur bei der Organisation von klassischen Veranstaltungen wie Kongressen oder Galas im Einsatz sind. Auch Unternehmen setzten immer mehr auf eine systematische Planung von bestimmten Ereignissen.

Wer in dem Berufsfeld Fuß fassen möchte, muss gerne Veranstaltungen auf die Beine stellen. Doch allein damit ist es nicht getan. Je größer die Veranstaltung ist, desto komplizierter werde die Organisation. Deshalb müsse man in diesem Beruf den Überblick behalten und auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Zum Alltag eines Eventmanagers gehört laut Pranke eine Vielzahl von Aufgaben: Das beginnt mit der Veranstaltungskonzeption, welche die Fachkräfte gemeinsam mit dem Kunden machen. Danach müssen sie Dienstleister kontaktieren, Verträge abschließen, einen Veranstaltungsort buchen und das Catering organisieren. Die Liste ist lang. "Und am Ende muss natürlich das Budget stimmen", sagt Pranke. Auf all das werden Eventmanager in einem Studium, einer schulischen oder dualen Ausbildung vorbereitet.

Während der zweijährigen Ausbildung zur Fachkraft für Eventmanagement an der Europäischen Medien- und Event-Akademie (EurAka) in Baden-Baden müssen sich die Auszubildenden auch mit Projektmanagement auseinandersetzen. "Dazu kommt ein halbjähriges Praktikum und eine Projektarbeit", erklärt Schulleiter Sven Pries. Diese Ausbildung kostet 450 Euro im Monat. Das ist nicht ungewöhnlich. Vor allem private Berufsfachschulen und Wirtschaftsschulen bieten sie an. Eine Alternative ist die duale Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann.

Auch das Studium Eventmanagement haben vor allem private Hochschulen im Angebot. "In Heidelberg besteht es zu 75 Prozent aus Betriebswirtschaftslehre", sagt Doppler. Der Rest seien Inhalte, in denen es speziell um die Organisation von Veranstaltungen geht. Dazu gehören Schwerpunkte wie Markenbildung oder Konsumentenverhalten. Wer sich die Kosten sparen will, kann auch Betriebswirtschaftslehre an einer staatlichen Hochschule studieren und sein Profil durch Praktika schärfen.

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Auf einen BlickEventmanager zu werden, ist auf verschiedenen Wege möglich: mit einem Studium, einer schulischen oder einer dualen Ausbildung. Die schulische Ausbildung wird von Berufsfachschulen angeboten und dauert zwei Jahre plus ein halbjähriges Praktikum. Eine Ausbildungsvergütung gibt es dabei nicht, vielmehr entstehen Kosten von etwa 450 Euro monatlich. Das spätere Einstiegsgehalt beziffert der Leiter der Europäischen Medien- und Event-Akademie Sven Pries mit 1400 bis 2500 Euro brutto monatlich, Studienabsolventen verdienen Bruttojahresgehälter zwischen 35 000 und 40 000 Euro.Weitere Infos in Internet unter www.bdv-online.com, www.auma.de und www.evvc.org.

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