Der ewige Streit um die Brückentage

München · Über ein verlängertes Wochenende freuen sich natürlich viele Berufstätige. Doch nicht alle dürfen an einem Brückentag zu Hause bleiben, denn dann geht gar nichts mehr im Büro.

Streit um Urlaub an Brückentagen lässt sich am einfachsten spielerisch klären. Konfliktberaterin Ursula Wawrzinek aus München rät, das Los entscheiden zu lassen. "Das ist eine faire Lösung, bei der alle die gleiche Chance auf den freien Tag haben."

Ergebnis akzeptieren

Alternativ können Mitarbeiter eine Münze werfen oder Schnick-Schnack-Schnuck spielen. Wichtig ist, dass sich beide Kollegen vorher darüber verständigen, das Ergebnis zu akzeptieren. "Wenn am Ende einer sagt, dass er die Idee eigentlich doof fand, bringt das nichts", erklärt die Konfliktberaterin. Entscheiden sich Kollegen also für die spielerische Methode, sollten sie auch hinter ihr stehen.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Kollegen versuchen, die Brückentage im Jahr gerecht untereinander zu verteilen. Wawrzinek findet, dass bei Brückentagen alle Kollegen gleichberechtigten Anspruch auf den freien Tag haben sollten. "Der Kinderjoker zieht dann nicht", sagt sie. Der komme nämlich schon zum Einsatz, wenn es um den Urlaub während der Ferien geht. Außerdem ist es auch egal, welcher Mitarbeiter welche Pläne für das verlängerte Wochenende hat. "Es spielt dabei keinerlei Rolle, ob jemand einen Kurztrip nach Spanien plant oder einfach nur gemütlich auf der Couch liegen möchte", sagt Ursula Wawrzinek. Hier habe letztlich keine Freizeitplanung Vorrang vor der anderen.

Können sich die Kollegen gar nicht untereinander einigen, sollten sie den Chef um Hilfe bitten. Er muss im Streitfall nach dem Bundesurlaubsgesetz auch soziale Gesichtspunkte bei der Verteilung der freien Tage berücksichtigen. Dazu gehört dann aber doch wieder, ob jemand Kinder hat. So eine Entscheidung von oben herab ist aber nur die zweitbeste Lösung: Denn dann fühlt sich eventuell der Kollege ungerecht behandelt, der leer ausgeht.

Betriebliche Gründe

Auch betriebliche Gründe können dagegen sprechen, dass der Chef den Urlaub eines Kollegen nicht bewilligt - dazu gehört zum Beispiel, wenn dieser am Brückentag dringend gebraucht wird, erklärt Wawrzinek.

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