Zu Fuß auf den Hammelsberg Spaziergang auf den Hammelsberg
Wenige Kilometer mit kaum Auf und Ab durch die Landschaft eines Naturschutzgebietes bei Perl mit europäischen Ausblicken.
Tatsächlich, die Traumschleife Panoramaweg Perl strengt den Wanderer nicht sonderlich an. Der Passionierte unter Ihnen wird den Rundweg für einen ausführlicheren Spaziergang halten, den er gern nach dem sonntäglichen Kaffeetrinken angeht. Das hat auch den Vorteil, dass die Sonne günstig im Westen steht. Die Landschaft im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Deutschland wird dann seitlich von einer tiefstehenden Sonne beschienen. Solches Licht schmeichelt ja nicht nur dem menschlichen Antlitz.
Vom Wanderparkplatz Rabüscheck am Ortsausgang von Oberperl empfiehlt es sich, im Uhrzeigersinn zu starten. Dann liegt der deutlich attraktivere Teil der Route mit den schönen Ausblicken in die Landschaft in der zweiten Hälfte des Weges.
Anfangs geht es bergauf durch dichten Buchenwald, an gemähten Wiesen vorbei, durch Wald, am Waldsaum entlang, Kirsch- und Apfelbäume am Wegesrand. Der manchmal schmale Pfad windet sich durch die Landschaft. Auch wenn das Wandern hier nicht sehr anstrengend ist, kann der Ausflügler auch in der ersten Hälfte des Weges auf Sinnenbänken eine Pause einlegen. Die Rast entspannt die Muskeln, den Augen bietet sie leider nichts. Der Weg wird an zwei Sinnenbänken seinem Namen nicht gerecht. Der Blick endet nach wenigen Metern in Sträuchern. Der Tourismus-Verantwortliche der Gemeinde Perl, Patrick Müller, kennt das Thema. Die Pflanzen müssten massiv beschnitten werden. Es handele sich um einen größeren Eingriff. Und da der Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Hammelsberg führe, müsse die Sache mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt werden. Erst dann können die Ausblicke freigeschnitten werden. „Das passiert noch in diesem Herbst“, sagt Müller.
Die erste Hälfte des Wanderpfades erscheint dem Wanderer recht fade. Auf diesem Teil des Weges kommt die Frage auf, wofür die Traumschleife vom Wanderinstitut 79 Erlebnispunkte erhalten hat.
Bei der dritten Sinnenbank beginnt dann der erlebnisreiche Teil des Weges. Oben auf dem Hammelsberg stehen auf einer lichten, weiten Fläche vereinzelte Kiefern. Weil sie im Saarland selten sind, fallen sie auf. Auffällig sind auch die Äste dieser Bäume. Der ungebremste Wind lässt sie hier auf dem Gipfel nur nach Osten wachsen. Sie erinnern an Windflüchter an der Nord- und Ostseeküste.
Auf einmal biegt der Weg rechtwinklig ab, und es geht den Berg hinunter. Noch oben erlebt der Wandernde den ersten fulminanten Panoramablick in das Moseltal über die französischen Orte Apach, Rustroff und Sierck-les-Bains. Auf dem gegenüberliegenden Moselufer reicht der Blick bis zum luxemburgisch-französischen Naturschutzgebiet Stromberg. Das lässt sich, wie im ersten Teil der Serie beschrieben, auf der Traumschleife Schengen grenzenlos bestens erkunden.
Der sehr schmale Pfad führt recht steil über Serpentinen bergab. Wem das zu lange dauert, der kann den kurzen, geraden Weg über Treppen ins Moseltal wählen. Auf den sonnenverwöhnten Wiesen wachsen 17 Orchideenarten. Sie blühen von Mai bis Juni. Deshalb kann man derzeit nur auf lehrreichen Tafeln von ihnen lesen.
Später gelangt der Ausflügler zum Wendepunkt der Schleife, einem spitzen Ausläufer des Waldes. Hier tritt man wenige Schritte aus dem Wald und steht am Dreiländerblick vor den wärmegewöhnten Stöcken des Weingutes Petgen-Dahm. Der zweite beeindruckende Panoramablick reicht weiter nach rechts bis Schengen, Remerschen und weiteren luxemburgischen Dörfern. Jetzt führt der Weg wieder in den Wald zurück, oft am Waldrand entlang und oft leicht bergauf. Unterwegs gibt es unterschiedliche Grenzsteine zu entdecken. Die einen markieren die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Neben einem F und einem D sind sie mit der Jahreszahl 1969 versehen. Andere Steine zeigen die Gemeindegrenze von Perl. Am Ende des Weges streift der Wanderer dann auch den Ortsrand von Oberperl.