Sommerserie „Am schönsten ist’s daheim!“ Die zehn schönsten Schlösser und Burgen

Interaktiv | Großregion · Riesige Schlösser im Dornröschenschlaf, Ritterburgen voller Wolfsgeheul, Ruinen, die im Wald verborgen liegen. In der großen Sommerserie „Am schönsten ist’s daheim!“ stellen wir heute alte Gemäuer vor, die einen Tagesausflug lohnen.

 Es ist aberwitzig, wie weitgehend unbeachtet das prächtige Schloss Malberg da auf einer Landzunge im Kylltal thront.

Es ist aberwitzig, wie weitgehend unbeachtet das prächtige Schloss Malberg da auf einer Landzunge im Kylltal thront.

Foto: TV/Hans Krämer

1. Schloss Malberg: Es ist aberwitzig, wie weitgehend unbeachtet dieses prächtige Schloss da auf einer Landzunge im Kylltal thront. Stünde es im reichen Bayern, wäre das Barockjuwel wohl längst fertig renoviert und Ausflugsziel Zigtausender Touristen. So jedoch muss man sich ein wenig mehr Mühe geben, um die teils wieder hergerichteten Räume des Neuen Hauses mit ihren bemalten Wandbehängen, wertvollen Fliesen und goldenen Tapeten zu besichtigen und durch die schönen Gärten zu schlendern. Andererseits: Gerade weil das Schloss im Dornröschenschlaf liegt, ist sein Reiz immens.

Infos zur Besichtigung unter: www.schloss-malberg.de

Lohnend ist ein Abstecher zur Kyllburger Stiftskirche mit ihrem stimmungsvollen Kreuzgang und zum ehemaligen Zisterzienserinnen-Kloster St. Thomas.

Geheimtipp: Auf Schloss Malberg kann man sich das Jawort geben. Eine traumhaft romantische Kulisse!

2. Burg Eltz: Sie ist die Burg aller Burgen. Blaupause für Disneys Traumschlösser. Ein Paradies für alle, die von Rittern träumen. Burg Eltz überstand alle Kriege unbeschadet und ist bis heute im Besitz einer einzigen Familie. Ebenso wehrhaft wie verspielt liegt sie auf einem Fels im Tal und erfreut ihre Besucher mit acht bis zu 35 Metern hohen Wohntürmen, zahlreichen Erkern, spitzen Türmchen und einer originalen Einrichtung aus acht Jahrhunderten. Mehr Ritterburg geht nicht. Dazu kommen eine landschaftlich spektakulär schöne Lage und tolle Wanderwege. Einziger Nachteil: Die Menschheit weiß um diese Pracht.

Geheimtipp: Wer keine Lust auf Touristenströme hat, findet ein paar Kilometer moselabwärts mit der Doppelburg Thurant eine schöne Alternative, deren hübsche Gärten, Keller und Wehrgänge ebenfalls Spaß machen.

3. Schloss Vianden: Ein Ausflug nach Vianden ist nicht nur ein Ausflug ins Mittelalter. Er bringt schon allein deswegen Urlaubsgefühle, weil das Städtchen im idyllischen Ourtal mit seinen Brasseries, Épiceries und Cafés deutlich fühlen lässt, dass es nicht in Deutschland liegt. Hoch oben thront das Viandener Schloss, das vom 11. bis 14. Jahrhundert auf den Fundamenten eines römischen Kastells gebaut wurde: eine der größten und schönsten feudalen Residenzen der romanischen und gotischen Zeit in Europa. Drinnen warten Kapellen, Kemenaten, dicke Kanonenkugeln und Rittersäle darauf, bestaunt zu werden.

Tipp für Fußfaule: In Vianden führt der einzige Sessellift Luxemburgs aus dem Tal rauf Richtung Burg.

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Die zehn schönsten Schlösser und Burgen in der Großregion

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Foto: gms/Rheinland-Pfalz Tourismus

4. Burg Landshut: Auch wenn es schwerfällt, Bernkastels Gassen voll schiefer Fachwerkhäuser, Schnickschnack-Läden, Weinstuben und Geschichte hinter sich zu lassen, lohnt der Aufstieg zur Burg Landshut. Denn der Blick von oben aufs Moseltal ist grandios. Die Anlage ist frisch renoviert, Infotafeln geben Auskunft über die Geschichte.

Tolle Mosel-Burgen für Kinder: Wer kleinen Rittern und Prinzessinnen eine Freude bereiten möchte, könnte die Reichsburg Cochem oder die Ehrenburg bei Brodenbach besuchen, die speziell für Kinder tolle Zeitreisen ins Mittelalter anbieten.

Geheimtipp: Ein echtes Abenteuer ist es, auf eigene Faust die im Wald verborgenen Ruinen der Bollwerke und Kasernenkeller der ehemaligen Festung Mont Royal bei Traben-Trar­bach zu erkunden.

5. Adler- und Wolfspark Kasselburg bei Gerolstein: Mehr als bloß ein imposantes Gemäuer auf einem Basaltstock bietet der große Park rund um die historische Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Dort lebt nicht nur das größte Wolfsrudel Westeuropas. Dort sind auch Steinadler, Falken und Milane im freien Flug zu beobachten. Ein Streichelzoo mit Ziegen und ein Abenteuerspielplatz bieten weiteren Familienspaß.

Tipp: Wem Burgen und Wölfe noch nicht genug Abenteuer bieten, der kann in einem nahen Freizeitpark an Seilrutschen über Abgründe gleiten, Fußball-Billard oder Adventure-Minigolf spielen

6. Saarbrücker Schloss: Die barocke Anlage auf dem Felsen über der Saar wird heute vorrangig als Verwaltungssitz und Veranstaltungsstätte genutzt. Von außen verborgen, tief unter der Erde aber warten 500 Jahre Geschichte. Das direkt neben dem Schloss gelegene Historische Museum Saar bietet Zugang zur „unterirdischen Burg“ mit mittelalterlicher Schießkammer, Wehranlagen und Kasematten aus der Renaissance, ein im Burggraben errichtetes Ballhaus aus dem 17. Jahrhundert und ein Verlies aus dem 18. Jahrhundert.

Für Kinder: Seit über 1000 Jahren spukt ein Gespenst durch das Schloss. Der älteste Bewohner der Anlage hat einige spannende Geschichten zu erzählen und führt Kinder ab drei Jahren rund eine Stunde durch das Schloss; kostenlose Führung jeden Sonntag um 11 Uhr.

Tipp: Empfehlenswert ist auch ein Rundgang (mit Aufpreis) durch das Historische Museum. Dort wartet eine spannende Dauerausstellung zur Geschichte der deutsch-französischen Grenzregion seit 1870. Bis zum 30. August präsentiert das Museum auch die Ausstellung „Die 20er Jahre – Leben zwischen Tradition und Moderne im internationalen Saargebiet“.

7. Burg Malbrouck: Mit ihren vier Ecktürmen bewacht die Burg stolz das Tal von Manderen im Dreiländereck. Entsprechend spektakulär ist der Ausblick. Ursprünglich Meinsberg genannt, wurde die Anlage zu Beginn des 15. Jahrhunderts von Ritter Arnold VI. von Sierck erbaut. Beim Rundgang durch die aufwendig restaurierten Räume entdeckt man viele Alltagsgegenstände aus dem Mittelalter. Eine Ausstellung verrät, was der Name Malbrouck mit einem englischen Herzog zu tun hat.

Für Kinder: Eine Schnitzeljagd durch die Burg verspricht der kostenlose Spielparcours: Für die Kinder gilt, die Räume auf eigene Faust zu erkunden und zwölf Punkte wiederzufinden.

Geheimtipp: Wenige Kilometer von der Burg entfernt liegt das Naturschutzgebiet Montenach.

8. Schloss Lunéville: Die Architekten des Schlosses mussten sich Anfang des 18. Jahrhunderts auf Anordnung von Herzog Leopold I. von Lothringen am Schloss von Versailles, der Residenz des Sonnenkönigs Ludwig XIV. orientieren. Prunkvolle Räume und eine Parkanlage mit Brunnen, Statuen und Teichen: Als der vertriebene polnische König Stanislas hier ab 1737 Hof hielt, zog das Schloss von Lunéville berühmte Künstler und Denker wie den Philosophen Voltaire an.

Für Kinder: Selbst Architekt eines Schlossgartens sein, oder das Porträt einer Herzogin malen: Auf der Internetseite des Schlosses stehen Spiele und Anleitungen für eine Schnitzeljagd zum Herunterladen bereit.

Geheimtipp: Im Konservatorium „Broderies de Lunéville“ zeigen Handwerksmeister und -schüler ihre Stickkunst.

9. Burg Haut-Koenigsbourg: Fast 800 Meter thront die elsässische Burg Haut-Koenigsbourg über der Rheinebene. Von hier blickt man auf die Vogesen und den Schwarzwald. Erbaut wurde die Festung bei Orschwiller im 12. Jahrhundert von den Hohenstaufern, im 19. Jahrhundert ließ sie Kaiser Wilhelm II. aufwendig restaurieren. Über eine Zugbrücke geht es in den Innenhof, zu den vollständig eingerichteten Gemächern und zur sehenswerten Waffensammlung. Entlang der Burgmauer wartet ein mittelalterlicher Garten auf Spaziergänger.

Geheimtipp: Lohnenswert ist eine etwa zehn Kilometer lange Rundwanderung, welche die Ritterburgen Kintzheimer Burg, Haut-Koenigsbourg und die Oedenburg verbindet. Herrlicher Blick inklusive, mit Glück lässt sich sogar die schwarze Spitze des Straßburger Münsters erkennen.

10. Schloss Montaigu bei Nancy: Inmitten eines 14 Hektar großen Parks liegt das Schloss von Montaigu in Laneuveville-devant-Nancy. Erbaut wurde der Herrensitz nahe Nancy im 18. Jahrhundert. Im Inneren warten Art Déco-Fresken sowie Gemälde, Statuen und Möbel unterschiedlichster Epochen. Außerdem gibt es ein Sammelsurium seltener Gegenstände zu bestaunen. Bis 1970 lebte hier der Industrielle und Archäologe Edouard Salin. Seine Möbel und Besitztümer blieben bis heute erhalten.

Tipp: Im nahen Museum zur Geschichte des Eisens, dessen Gründer unter anderem Edouard Salin ist, erfährt man alles über die Herstellung und Nutzung von Eisen und Stahl in Europa vom 14. bis zum 20. Jahrhundert.

Die Tipps stammen von Katharina de Mos und Teresa Prommersberger.

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