Serie Das Saargebiet – Teil 1 Der Ursprung des Saarländers

Am 10. Januar 1920 ist der Versailler Vertrag in Kraft getreten. Damit ist auch das Saargebiet geboren. Warum und Wie? Nicht nur diese Fragen beantwortet unsere neue Serie. Sie heißt: das Saargebiet.

 Kriegsversehrte in einem saarländischen Innenhof 1919. Sie haben nicht nur den Krieg verloren, sondern auch ihre Heimat. Sie erwartet im Saargebiet Völkerbundregierung.

Kriegsversehrte in einem saarländischen Innenhof 1919. Sie haben nicht nur den Krieg verloren, sondern auch ihre Heimat. Sie erwartet im Saargebiet Völkerbundregierung.

Foto: Nachlass Walter/Landesarchiv des Saarlandes

Es geht um das, was bleibt. Von dieser so genannten Völkerbundszeit im Saargebiet. Offiziell startet sie am 10. Januar 1920, enden wird sie 1935. So heißt es im Versailler Vertrag. Dieser Friedensvertrag, der nach dem Ersten Weltkrieg alle Probleme der Menschen lösen soll und will – und doch fast nur Zwietracht sät. Kaum eine Nation ist damals wirklich einverstanden mit dem Vertrag. Die deutschen Kriegsverlierer nicht, die Briten nicht, der US-Kongress ist gar dagegen, die Russen dürfen nicht mitreden. Die Franzosen sind auch nicht mit dem Vertrag d’accord. Und auch die Menschen an Saar und Blies sind unzufrieden. Schließlich sind sie nun keine Deutschen mehr, keine Preußen oder Bayern mehr. Und das waren sie die vergangenen 105 Jahre durchgehend. Nun sind sie gefühlt nichts mehr. Sie sind jetzt Bewohner eines politischen Gebildes, dem der Vertrag Grenzen gibt, die den heutigen des Saarlandes ähneln. Ein Landstrich, der ab Januar 1920 15 Jahre unter der Verwaltung des Völkerbundes stehen soll, der die Ausbeutung seiner Gruben als Reparationszahlung von den Franzosen zulässt. Vertragstreu.