Kapellen und Wegekreuze Ein Kreuz als Symbol für Streit unter Christen
Blieskastel-Bierbach · Viel mit Konfessionskonflikten zu tun hat das Kreuz an der katholischen Pfarrkirche Herz Jesu in Bierbach. Die Ursachen dafür liegen mehrere Jahrhunderte zurück: 1684 wurde für das Gotteshaus in dem heutigen Stadtteil von Blieskastel das Simultaneum eingeführt.
Die für Protestanten und Katholiken so festgeschriebene gemeinsame Nutzung sorgte für lang andauernden Streit, der sich schließlich auch um den Friedhof im Umfeld der Kirche drehte.
Als 1834 der Kirchhof erweitert und katholischerseits ein Kreuz auf dem neuen Teil errichtet wurde, kam es zur Eskalation. Zwischen dem katholischen und dem protestantischen Teil wurde eine Trennmauer hochgezogen, und jeder Bereich erhielt einen eigenen Zugang. Die Spannungen dauerten weitere Jahrzehnte an, bis der Kirchhof 1936 eingeebnet wurde. Einzig das Kreuz blieb als Erinnerung an dieses Kapitel der örtlichen Historie erhalten. Es wurde zunächst links vom Kircheneingang aufgestellt. Als die Kirche 1963 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde, fand es seinen jetzigen Standort in einer kleinen Grünanlage vis-à-vis.