Marienkapelle Wie eine Kapelle so einfach von Neipel nach Scheuern zieht

Tholey-Scheuern · (rk) Im Schlussstein des Rundbogeneingangs der Kapelle im Tholeyer Ortsteil Scheuern steht die Zahl 1867. Dann also ist die Kapelle gebaut worden. Als sie noch zwischen den Orten Neipel und Scheuern stand, war sie laut Benno König (Buch „Kapellen im Saarland“) für Neipel die Neipeler Kapelle.

 Die Marienkapelle

Die Marienkapelle

Foto: B&K/Bonenberger / B&K

„Nachdem aber die Bebauung von Scheuern nahe an die Kapelle herangerückt ist, wird sie allgemein die ‚Scheuerner Kapelle‘ genannt“, erklärt König. Sie sei Eigentum der Pfarrgemeinde Scheuern und steht unter dem Schutz der Schmerzhaften Muttergottes.

Auf mündlicher Überlieferung basiert laut König die Entstehungsgeschichte – in zwei Versionen: Nach der Schulchronik von Scheuern soll die Kapelle aus Dankbarkeit dafür gebaut worden sein, dass die Bewohner des Bohnentales von einer um sich greifenden schweren Krankheit verschont geblieben sind. Es gebe auch den Hinweis auf Soldaten, die im Krieg Preußen gegen Österreich 1866 gekämpft haben. Als Dank für ihre glückliche Heimkehr sollen sie die Kapelle gebaut haben.

Auch nach Erzählungen sollen sich die Neipeler am Bau beteiligt und besondere Bedingungen an diesen geknüpft haben: Die Kapelle hätte etwa so gestellt werden müssen, dass die Statue der Gottesmutter mit dem Gesicht nach Neipel zu blicken hätte. Bei Prozessionen von der Kirche zur Kapelle spendete der Priester den Segen immer mit dem Gesicht zu Neipel hin gewandt.

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