Serie Kapellen und Wegekreuze Zweimal Grabstein, dann Gedenkkreuz

Mandelbachtal-Erfweiler-Ehlingen · (bam) Barock wie aus dem Bilderbuch präsentiert sich das Kreuz an der Außenwand der Kirche St. Mauritius im Bliesgauort Erfweiler-Ehlingen. Es handelt sich um einen einstigen Grabstein, der wegen seiner handwerklich und künstlerisch perfekten Gestaltung zu seinem Schutz nach einer Restaurierung 1975 an dieser Stelle platziert wurde.

 Das außergewöhnliche Barockkreuz von Erfweiler-Ehlingen  Foto: Martin Baus

Das außergewöhnliche Barockkreuz von Erfweiler-Ehlingen Foto: Martin Baus

Foto: Martin Baus

Dass das Kleinod zu einem Grab gehörte, das Ende des 18. Jahrhunderts angelegt worden war, verrät die hervorragend erhaltene Inschrift. Sie beginnt mit den Worten: „Hier in dieser kalten Erde liegt Rosina Kihm begraben.“ Sie starb am 27. November 1780.

Wie es im örtlichen Familienbuch heißt, war das mit nur zwölf Jahren gestorbene Mädchen die Tochter des Gerbers Johann Kihm und dessen Frau Maria Elisabeth Müller von der Ehlinger Mühle. Für Inschrift, Symbolik und üppigen Zierrat hatte der Steinmetz eine akribische Heidenarbeit zu leisten. Der Totenschädel zu Füßen des Gekreuzigten etwa mahnt den Betrachter, sich seiner eigenen Endlichkeit bewusst zu sein. Viel gibt es auf dem anderthalb Meter hohen Kreuz zu entdecken. Auf der Rückseite etwa gibt eine teils verwitterte Inschrift Aufschluss darüber, dass der Stein um 1800 auch für das Grab von Rosina Kihms Eltern genutzt wurde.

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